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VCD Nord: Hamburg und Schleswig-Holstein
Vorstand

Fehmarn statt Sylt - Ausflugstipps zum 9 €-Ticket

Die Verkaufszahlen des 9 € Tickets übertreffen viele Erwartungen. Bereits an den vergangenen Wochenenden waren die Züge an Nord- und Ostsee schon oft voll. Für entspannte Ausflüge hat der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD einige Tipps für die neuen Fahrgäste zusammengestellt.

 

Wer Zeit hat fährt unter der Woche stressfreier

Da an Wochenenden mit gutem Wetter die Züge ans Meer besonders voll sind, empfiehlt der VCD  allen, die auch unter der Woche Zeit haben, dann ihre Ausflüge zu unternehmen. Familien sollten möglichst auf die Sommerferien warten und dann ebenso die         Wochenenden meiden. Für alle Ausflügler, die dennoch an einem  Samstag oder Sonntag, wegfahren möchten, hat der VCD Ausflugsziele und Züge herausgearbeitet, wo es vermutlich         weniger voll werden wird.

Ostsee statt Nordsee

Der VCD rät die Ostsee der Nordsee vorzuziehen. "Während an Wochenenden zwischen 8 und 9  Uhr drei Züge von Hamburg nach Lübeck fahren, gibt es an die Westküste nur zwei Züge", so Alexander Montana Vorstandsmitglied des VCD Nord. Besonders attraktiv ist aus Sicht von Montana der  "Hamburger Strandexpress", mit dem man von Hamburg Hbf um 08:23 Uhr innerhalb von rund zwei Stunden die Sonneninsel Fehmarn erreicht. Mit einem vorbestellten Leihfahrrad lässt sich ideal die Insel erkunden.

Zu empfehlen ist auch das Ostseebad Großenbrode, wo der Zug ebenfalls hält. Wer nach Timmerndorfer Strand oder Scharbeutz möchte, sollte laut dem bereits um 08:07 Uhr am Hbf starten und ab Lübeck mit der Regionalbahn um 09:15 Uhr weiter fahren - diese beiden Züge sind  erfahrungsgemäß nicht so voll, wie der beliebte "Hamburger Strandexpress". Im Juli und August gibt es auch um 09:36 Uhr und 10:36 Uhr gute Verbindungen von Hamburg Hbf mit Umstieg in Lübeck, die nicht so voll sein dürften.

An der Lübecker Bucht den Bus nicht vergessen

Der VCD rät den neuen Fahrgästen auch die Linienbusse an der Lübecker Bucht auszuprobieren. Von Neustadt kommt man regelmäßig in die Ostseebäder Grömitz und Kellenhusen.

Fahrgästen mit dem Ziel Travemünde nehmen die Züge ab Hamburg Hbf um 08:36 oder 09:36 Uhr, und dann eine Linienbusfahrt durch Lübeck nach Travemünde.

Kieler Bucht

Wer einen Ausflug im Binnenland mit einem Abstecher an die Ostsee verbinden möchte, dem rät der Verkehrsclub zu einer Bahnfahrt ab Hamburg Hbf zu den genannten Abfahrtszeiten mit Umstieg in Lübeck nach Eutin und Plön, sowie von dort eine Linienbusfahrt an die Ostsee         nach Hohwacht. In der Nähe liegt auch das Ostseebad Laboe, das man per Fördeschiff (ebenfalls im 9 €-Ticket enthalten) oder Linienbus vom Hauptbahnhof in Kiel erreichen kann.

Eckernförde und Schlei

Die Züge  zwischen Hamburg und Kiel verkehren zweimal die Stunde. Wer einen Innenstadtbummel und einen Aufenthalt am Strand kombinieren möchte, ist in Eckernförde optimal aufgehoben, auch dorthin geht es halbstündlich mit Umstieg in Kiel. Ausflügler, die sich für etwas abseits gelegene Ziele interessieren, sollten eine Tour nach Kappeln, Arnis und/oder Maasholm an der Schlei in Erwägung ziehen - und diese optional mit einer Schifffahrt auf         der Schlei kombinieren.

Städtetrip nach Flensburg und Glücksburg

Aus Sicht des VCD lässt sich ein Städtetrip nach Flensburg mit einem Abstecher ins Ostseebad         Glücksburg oder nach Holnis optimal verbinden - die Linienbusse fahren auf die Züge abgestimmt direkt an die Flensburger Förde. Die Linienbusfahrten lassen sich auf vielen Routen mit einzigartigen Wanderungen kombinieren. "Als eine der schönsten gilt hierbei eine Wanderung von Glücksburg nach Holnis." sagtMontana vom VCD. 

So klappt es auch nach Sylt

Wer sich von Hamburg an einem Wochenende dennoch auf den Weg nach Sylt begeben möchte, sollte nach Möglichkeit ab Altona um 06:29 Uhr, 07:30 Uhr oder 08:30 Uhr fahren. Die beiden letzteren Fahrten sind Sprinterzüge, die Westerland mit wenigen Zustiegshalten nach etwa 2,5 Stunden erreichen. Zurück geht es um 17:49 oder 18:49 Uhr. Die Sprinterzüge halten auch in Morsum und Keitum, so dass sich eine Wanderung an der Wattseite ideal mit einer Linienbusfahrt der SVG ab Keitum über Braderup nach Wenningstedt kombinieren lässt.

Ausflügler, die den vollen Zügen auf dem Hindenburgdamm entkommen möchten, haben diverse Möglichkeiten, bereits vorher auszusteigen. Via Niebüll und Dagebüll könnte es auf die Insel Föhr gehen. Die Inselbusse sind ebenfalls im 9 €-Ticket enthalten - lediglich die Fährüberfahrt ist mit 14,80 Euro (Hin- und Rückfahrt) aufpreispflichtig.

Hamburger Hallig und Pellworm

Ein  besonderer Geheimtipp ist aus Sicht von Alexander Montana vom VCD Nord die Hamburger Hallig. Von Altona ist man bereits nach 2:20 Std. da - vom Bahnhof Bredstedt geht es per Rufbus bis zum Nordseedeich und von dort zu Fuß oder per Leihfahrrad weiter auf         die Hallig. Wer ab Altona um 11:40 Uhr startet, entgeht dem großen Andrang anderer Ausflügler. Zurück geht es vom Nordseedeich (Hamburger Hallig) um 17 oder 19 Uhr. Vor dem         Ausflug sollte man in den Tidenplan schauen - bei Hochwasser bietet die Hallig eine der schönsten Badestellen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste.

Die bei vielen unbekannte Nordseeinsel Pellworm gilt noch als Geheimtipp. Bevor die Züge ab Husum richtig voll werden, steigt man in den Linienbus nach Nordstrand um. Per Fähre geht es in gut einer halben Stunde für 14 Euro (Hin- und Rückfahrt) auf die Insel. Dort empfiehlt sich eine Inselrundfahrt per Bus für 12 Euro oder das Ausleihen von Fahrrädern. Los geht es ab Altona um 07:40 Uhr, die Rückkehr ist um 21:21 Uhr. Ausflügler nach St. Peter-Ording erreichen ab dem Bahnhof St. Peter Süd einen abgestimmten Linienbus-Shuttle direkt an den Böhler Strand. Die Anreise ab Hamburg-Altona dauert jedoch rund drei Stunden bis an den Strand von St. Peter-Ording. Da könnte Büsum die bessere Wahl sein, da man bereits nach knapp 2 Stunden dort eintrifft.

Ohne volle Züge ins Watt

Wer vollen Zügen vollständig vermeiden möchte und dennoch an die Nordsee fahren möchte, dem rät der Verkehrsclub eine Fahrt mit Bahn und Bus nach Friederichskoog. Dort kann man bei Hochwasser baden oder bei Niedrigwasser einen Abstecher ins Watt unternehmen. Ferner stellt die Seehundstation eine beliebte Attraktion dar. Die Anreise nach Friederichskoog lässt sich mit einer Draisinenfahrt optimal verbinden. Im Juli und August geht es um 10 Uhr ab St. Michaelisdonn nach Marne und um 16 Uhr entsprechend zurück. Der VCD empfiehlt die eine Fahrt mit der Draisine durchzuführen und die andere mit dem Linienbus. Der Ausflug beginnt um 07:40 Uhr in Altona oder 09:06 Uhr ab Hamburg Hbf, zurück am Hamburger Hbf ist man wieder um 19:53 Uhr.  

Cuxhaven und die Müritz

Im übrigen gilt die Bahnstrecke von Hamburg nach Cuxhaven zu den weniger ausgelasteten Strecken an die Nordsee. Mit den Bussen der KVG kommt man bequem direkt an den Strand nach Duhnen oder Sahlenburg.

Und für Ausflügler, die gern einmal an die Müritz reisen möchten, hat der VCD auch einen Tipp: An Wochenenden kommt man auch gut per Bahn via Hagenow Land und Parchim nach Plau am See (ab Hamburg Hbf 08:21 Uhr oder 10:21 Uhr, Rückkehr 19:38 Uhr oder 21:38 Uhr)

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