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PM: Ausbau der A23 steht den Klimazielen Hamburgs entgegen 

Entgegen der ursprünglichen Ankündigung, soll der Ausbau der A23 auf sechs Spuren zwischen Tornesch und Hamburg-Eidelstedt nun doch von "überragendem öffentlichen Interesse sein", wie Verkehrsminister Wissing gegenüber shz.de feststellen ließ. Für den ökologischen Verkehrsclub VCD ist dies ein fatales Signal für die Verkehrswende in der Metropolregion Hamburg. Die Klimaziele der Hansestadt im Verkehrsbereich sind so nicht zu halten.

 

"Wir fragen uns, wie dies sein kann, wenn es doch den Klimazielen der Stadt Hamburg entgegensteht" sagt Jens Deye, Vorstandsmitglied des VCD Nord. Hamburg möchte bis 2030 den Anteil des Autoverkehrs von 36% (2017) auf 18% in 2030 senken. So steht es im Klimaplan der Hansestadt Hamburg. Mehr als jede zweite Fahrt soll zukünftig nicht mehr mit dem Auto erfolgen. ÖPNV und Radverkehr sollen entsprechend gefördert und ausgebaut werden, um dieses Ziel zu erreichen. Ausbauten von Autobahnen wie der A23 oder auch der A26-Ost stehen diesem wichtigen Ziel entgegen.

"Mit dem Ausbau der A23 auf sechs Spuren werden noch mehr Autos noch schneller in die Stadt gepumpt" stellt Deye fest "Leidtragende sind die Menschen im Hamburger Westen, die heute schon regelmäßig unter einem Verkehrskollaps leiden."

Statt des Ausbaus der A23 muss nun die Schiene gestärkt werden. Insbesondere die ohnehin geplante Kapazitätserweiterung zwischen Elmshorn und Hamburg würde die A23 entlasten. Aber auch tangentiale Strecken im Hamburger Norden, wie der Ausbau der AKN-Strecke von Elmshorn über Ulzburg nach Norderstedt oder im Hamburger Stadtgebiet die Nutzung der Güterumgebungsbahn mit einer Verbindung von Uetersen nach Barmbek für die Regionalbahn, wären wichtige Maßnahmen, die nicht nur dem täglichen Stau auf der A23 entgegenwirken, sondern auch das Klima dauerhaft entlasten würden.

Wer heute noch am Ausbau der A23 festhält, kann es mit dem Klimaschutz im Verkehrsbereich nicht ernst meinen: "Wir fragen uns, wo der Aufschrei der Hamburger Politik bleibt, während Minister Wissing dermaßen die Hamburger Mobilitäts- und Klimaziele konterkariert" so Deye. "Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. Dies ist keine vorausschauende, sondern eine rückwärtsgewandte, an der autogerechten Stadt festhaltende Politik."

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