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PM: Schilderwald am Theodor-Heuss-Ring läutet neues Level der Absurdität ein

Radfahrende müssen am Theordor-Heuss-Ring jetzt ganz besonders aufpassen: Nachdem die Stadt Kiel mit Rückendeckung von Umwelt- und Verkehrsministerium im vergangenen Jahr sechs "Luftabsauganlagen" mitten auf dem Radweg abgestellt hatte, wurde die rund 180 Meter lange Slalomstrecke nun mit 14 Schildern und Warnbaken ausgerüstet. Für den ökologischen Verkehrsclub VCD ist damit ein ein neues Level an Absurdität im Umgang mit dem Theodor-Heuss-Ring erreicht. Der Straßenabschnitt ist seit Jahren wegen überschrittener Stickoxidgrenzwerte in der Diskussion.

„Die Stadt versucht mit allen Mitteln, dem fragwürdigen Zustand mit den Absauganlagen durch das Aufstellen der Schilder den Anschein von Legitimität zu geben“, sagt der Kieler VCD Sprecher Frederik Meißner. „In Wirklichkeit schafft die Stadt hier aber nur weitere Hindernisse für Radfahrende und Zufußgehende." Tatsächlich wurde es bereits nach dem Aufstellen der Absauganlagen bereits eng für Radfahrende und Fußgänger*innen. Die nun aufgestellten Schilder und Warnbaken verschärfen die Situation zusätzlich."Wir dachten bisher, mit dem Versperren des Radwegs durch die Luftfilteranlagen wurde das Höchstmaß an Absurdität erreicht. Die Stadt Kiel hat uns mit dem Schilderwald nun eines Besseren belehrt.“

Auch die Deutsche Umwelthilfe hatte im Rahmen des seit Jahren andauernden Rechtsstreits um den Theodor-Heuss-Ring die Aufstellung der Absauganlagen auf dem Radweg kritisiert und will die Maßnahme vor dem Bundesverwaltungsgericht überprüfen lassen. Aus Sicht des Kieler VCD steckt hinter der Schilderaktion der Stadt auch der Versuch, auf die anstehende mündliche Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht zu reagieren.  "Die Stadt Kiel versucht nun offensichtlich, der Umwelthilfe zuvorzukommen, indem sie diesen Schilderwald installiert. Dem Radverkehr, der eigentlich Teil der Lösung für die Verkehrsprobleme in Kiel sein soll, erweist die Stadt aber leider einen Bärendienst", so Meißner.

Der VCD Kiel wird nun prüfen, ob er Widerspruch gegen die neuen Schilder einlegen wird. Außerdem fordert der VCD Stadt und Landesministerien erneut auf, die Luftfilter abzubauen oder auf den rechten Fahrstreifen zu verlegen.

 

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