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PM: Verkehrsclub fordert mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer während und nach Corona

Abstand halten ist auf vielen Rad- und Fußwegen nicht möglich. Die Wege sind zu schmal, werden von parkenden Autos blockiert oder sind in einem schlechten Zustand. Aktivisten des ökologischen Verkehrsclub VCD haben bereits in den vergangenen Wochen temporäre Radwege in mehreren Orten in Schleswig-Holstein eingerichtet und beteiligten sich heute an einem bundesweiten Aktionstag "Pop-Up Bikelanes".

Kiel, 23.5.2020

Um auf die Notwendigkeit gut ausgebauter Fuß- und Radwege hinzuweisen, haben VCD Aktivisten in Flensburg und Kiel bei mehreren Aktionen temporäre Radwege, sog. Pop-Up Bikelanes, eingerichtet. Dazu wurde auf mehrspurigen Straßen eine Autospur für den PKW-Verkehr gesperrt und für den Radverkehr reserviert. Bei einem bundesweiten Aktionstag am 23. Mai wurden die Aktionen gemeinsam mit Greenpeace, ADFC und BUND durchgeführt.

„Das Abstandsgebot macht deutlich, dass die Wege in unseren Städten zu schmal sind. Bereits Fußgänger untereinander können nur schwer die 1,5 Meter Mindestabstand einhalten. Ist auf dem Bürgersteig dann auch noch ein Radweg, wird es häufig wirklich unangenehm", sagte Frederik Meißner, Leiter des VCD Büros Schleswig-Holstein. Demgegenüber stehen häufig mehrspurige Straßen, die dem Autoverkehr vorbehalten sind. „Städte und Kommunen sollten kurzfristig Pop-Up Bikelanes auf mehrspurigen Straßen einrichten, und so den Radverkehr fördern", forderte Meißner deshalb. Dem VCD geht es dabei nicht alleine um die Radfahrer: „Wenn Radfahrer auf einer sicheren Spur auf der Straße fahren, ist mehr Platz für Fußgänger auf dem Bürgersteig“, so Meißner weiter.

Der VCD sieht darin auch Chancen für die wieder geöffnete Gastronomie, die aufgrund von Corona-Auflagen am ehesten draußen stattfinden könnte. „Wir müssen jetzt einfach erkennen, dass der öffentliche Raum gerechter verteilt werden muss“, betonte Meißner

Von Politik und Verwaltung wünscht sich der VCD mehr Mut zur Veränderung: „Bisher sind die Reaktionen aus der Politik eher zurückhaltend“, berichtete Meißner. Im bundesweiten Vergleich hat bisher vor allem Berlin mit der Einrichtung mehrerer Kilometer temporärer Radwege gezeigt, wie schnell solche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden können. „Die Beispiele aus anderen Bundesländern zeigen, dass auch in Schleswig-Holstein ohne langwierige Planungen, quasi über Nacht neue, sichere Radwege entstehen können."

 

Kontakt: Frederik Meißner, 0152 09431571

Position des VCD Flensburg:https://nord.vcd.org/der-vcd-nord/ortsgruppe-flensburg/news/sonderspuren-fuer-rad-und-fussverkehr-fuenf-gute-gruende/

 

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