Nord

Nord, Hamburg aktuell, VCD Nord: Hamburg und Schleswig-Holstein, Bahn & Bus, Pressemitteilung
Vorstand

PM: Verkehrsclub fordert Senioren-Rabatt beim Deutschland-Ticket

Der VCD Nord begrüßt den Start des Deutschland-Tickets zum 1. Mai. Allerdings kritisiert der Verband, dass es für Senioren in Hamburg keine besonderen Vorteile gibt. Währenddessen bietet Mecklenburg-Vorpommern ab Sommer das deutschlandweite Ticket für Senioren zum Preis von 29 Euro an. Der VCD Nord fordert daher in Hamburg zeitnah nachzubessern.

„Der fehlende Rabatt für Senioren ist erst recht nicht nachzuvollziehen, wenn man betrachtet, dass Jobticketinhaber, Azubis, Studierende und Sozialhilfeempfänger alle deutlich ermäßigte Karten bekommen können“, sagt Alexander Montana, Vorstandsmitglied des VCD Nord. Ein attraktives Angebot für Senioren hätte auch handfeste Vorteile für den Hamburger ÖPNV-Haushalt: Wenn mehr Menschen von anderen Ticketangeboten auf das Deutschlandticket umsteigen, erhält Hamburg mehr Gelder im Rahmen der Finanzierung des Deutschlandtickets vom Bund.

Dies gilt vor allem, weil Senioren nur selten in Hauptverkehrszeiten unterwegs sind und somit ihre Mitfahrt effektiv kaum zusätzliche Betriebskosten verursacht. Neben dem günstigeren Ticketpreis regt der VCD Nord weitere Vorteile für Deutschland-Ticketinhaber ab 65 Jahren an:

  • Nutzung des Shuttledienstes ioki ohne Zuschlag

  • Fahrpreisrabatt bei MOIA von 2 Euro

  • Ermäßigung für Senioren bei der Anmeldung zum Carsharing analog zur Hamburg-Card

„Bei Ausflügen in und um Hamburg den HVV zu nutzen, wird für Senioren so noch attraktiver“, so Alexander Montana. In den Rabatten sieht der VCD Nord eine Belohnung für den Umstieg vom eigenen PKW auf den ÖPNV.

Auch bei den übrigen Tarifen sieht der VCD Nachbesserungsbedarf und fordert deutliche Anpassungen bei der Gestaltung von Kurzstrecke, Nahbereich und Zeitkarten. Um Fahrgästen eine Planungssicherheit zu geben, fordert der VCD eine Preisgarantie bis Ende 2024:

  • Einfacher und einheitlicher Kurzstreckentarif in Höhe von 1,50 Euro

  • Ausweitung des Nahbereichs auf das Stadtgebiet Hamburg bei weiterhin 2,50 Euro

  • Anwendung des Tarifs „Hamburg AB / Großbereich“ nur noch bei Fahren über die Stadtgrenze hinaus

  • 48 und 72 Stundentickets für Gäste und Touristen

  • Ausgabe des neuen 24 Stunden-Ticket zu einem Preis von 6,60 Euro, Mitnahme von beliebig vielen Mitreisenden zum halben Ticketpreis

  • Preisgarantie auf die neuen Tarife bis Ende 2024

„Damit wäre der HVV auf einen Schlag der günstigste Verbund in Deutschland“, sagt Montana. Ein nicht unerhebliches Argument für die Vorschläge des VCD: Hamburg könnte so sehr kurzfristig und ohne zeitintensive Abstimmung mit den Umlandkreisen die Tarife für Hamburg anpassen und damit attraktiver gestalten.

Für den VCD sind besonders die Mitnahmeregelungen ein wichtiger Baustein: „Gerade bei Freizeitfahrten bauen einfache Mitnahmeregelungen Hürden zur Nutzung des ÖPNV ab“, so Montana.

Der VCD fordert daher, dass insbesondere öffentliche Unternehmen hier mit gutem Beispiel voran gehen sollten und mindestens 25 Euro Zuschuss zum Jobticket anbieten sollten. Nur dann können Beschäftigte am Wochenende die ganze Familie innerhalb des HVV mitnehmen. Der Arbeitgeber kann den Zuschuss als Betriebsausgabe geltend machen und für die Arbeitnehmer ist das Jobticket steuer- und abgabenfrei.

In diesem Zusammenhang bedauert der ökologische Verkehrsclub, dass sogar die Hamburger Hochbahn von diesem Modell keinen Gebrauch macht. Ihre Mitarbeiter bekommen lediglich das Deutschland-Ticket ohne Mitnahmemöglichkeit. 

zurück