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Pressemitteilung: Coronakrise erfordert breitere Gehwege und Radwege

Kiel, 3.4.2020

Ein bis zwei Meter Abstand halten. Diese sehr wichtige Maßnahme, um das Coronavirus eindämmen zu können, macht deutlich, dass viele Gehwege Kiel viel zu schmal sind, stellt der ökologische Verkehrsclub VCD fest. Auch etliche Radwege sind nicht breit genug, um ausreichend Abstand halten zu können. Der VCD spricht sich dafür aus, dass während der Coronakrise verkehrsberuhigte Bereiche sowie temporäre Radwege eingerichtet werden.

Wer jetzt notwendige Wege zurückzulegen hat – zur Arbeit, um Einkäufe zu erledigen oder um anderen zu helfen – sollte diese wenn möglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad machen. Denn damit wird in den öffentlichen Verkehrsmitteln Platz für jene frei, die diese benötigen. Und im Unterschied zum Auto ist das Fahrrad platzsparend und verursacht keine gesundheitsschädlichen Schadstoffe.

Wichtig ist, dass beim Gehen und Radfahren der Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten wird. „Die Coronakrise macht nun sehr deutlich sichtbar, dass vielerorts die Gehwege zu schmal sind. Wenn sich auf schmalen Gehwegen zwei Personen begegnen, ist der Abstand oft nur einzuhalten, wenn eine Person die Straße betritt“, macht VCD-Sprecher Frederik Meißner aufmerksam. Dabei gilt eine Mindestbreite von 2,50 Meter, selbst die wird jedoch auf vielen Gehwegen nicht eingehalten. „Auf vielen Straßen wird den parkenden Autos mehr Platz eingeräumt, als den Bürgerinnen und Bürgern, die zu Fuß gehen“, so VCD-Sprecher Frederik Meißner.

Daher sollten vor allem die Wohnstraßen als verkehrsberuhigte Bereiche ausgewiesen werden. Das schaffe den notwendigen Platz und erlaubt es Fußgängerinnen und Fußgängern, auf der Straße zu laufen, um genug Abstand einhalten zu können.

Auch zahlreiche Radwege sind zu schmal. Gerade für Familien mit Kindern sind kurze Radfahrten derzeit eine der wenigen Möglichkeiten, dass Kinder in die frische Luft kommen und sich bewegen können. "Dort wo Radwege nicht breit genug sind oder der Bürgersteig zu schmal ist, damit sich Fußgänger und Radfahrer mit Sicherheitsabstand begegnen können, müssen gesicherte Radspuren auf der Fahrbahn eingerichtet werden", fordert Frederik Meißner vom Kieler VCD.

Was der VCD fordert machen bereits viele Städte vor: Bogota hat seit Beginn der Coronakrise 112 Kilometer Straßen in temporäre Radwege umgewandelt. Auch Berlin, Wien, Leipzig machen schnell Platz für Fußgänger und Radfahrer. „In einer außergewöhnlichen Situation sind auch außergewöhnliche Maßnahmen nötig“, stellt VCD-Sprecher Frederik Meißner abschließend fest.
 

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