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VCD befürchtet Stau für Busse in der Steinstraße

Ab Frühjahr sollen alle Busse, statt baustellenbedingt durch die Mönckebergstraße, in der Steinstraße verkehren. Diese Maßnahme ist besonders bei Verkehrs- und Fahrgastverbänden umstritten, weil sie längere Reisezeiten befürchten.

Nachdem nun die konkreten Planungen der Stadt vorgelegt wurden, befürchtet der ökologische Verkehrsclub VCD Behinderungen in erheblich größerem Ausmaß als bisher angenommen. Neben längeren Fahrzeiten sind Rückstaus bis in die Steinstraße zu erwarten. Zudem hat die Stadt Vorschläge für Planungsalternativen bisher nicht berücksichtigt, bemängelt der VCD.

Der VCD hatte schon im Vorweg mehrfach weitere Informationen angefordert und um eine Einbindung gebeten. Diese Beteiligung ist jedoch nicht erfolgt. Nun befürchtet der VCD längere Fahrtzeiten der Busse und sogar Rückstaus im Bereich Steinstraße / Wallring.

Der Hamburger Vorstandssprecher des VCD, Alexander Montana kritisiert vor allem die Planungen am sogenannten Doppelknoten zwischen Steinstraße und Hauptbahnhof: "Hier werden die Busse mehrere Grünphasen benötigen und zu Zeiten mit hohem Fußgängeraufkommen werden vor allem die Busse, die vom Wallring kommend auf die Steintorbrücke abbiegen, ausgebremst. Dies ist schon bei den heutigen Umleitungen ein großes Problem und führt insbesondere an Samstagen teilweise zu erheblichen Verspätungen.“

Fußgänger werden bei Planungen zu wenig berücksichtigt

Auf Nachfrage vor einigen Wochen wurde dem VCD versichert, dass die Ampeln in der Steinstraße entfallen und durch Sprunginseln für Fußgänger ersetzt werden sollen. Mit Verwunderung musste der VCD nun feststellen, dass alle Ampeln für Fußgänger erhalten bleiben sollen. Nach einem Umbau an der Petri-Kirche hatte man auch zunächst neue Ampeln errichtet und diese dann im verkehrsberuhigten Bereich entfernt. Auch hier hatten Ampeln den Busverkehr und Fußgänger unnötig ausgebremst. "Wir hätten uns in der Steinstraße neben der Busspur eine separate Fahrradstraße gewünscht, die für Anlieger freigegeben wäre. So hätte man das Fahrzeugaufkommen fast auf das Niveau der Mönckebergstraße reduzieren können." Zudem ärgert den VCD, der sich auch für die Belange von Fußgängern einsetzt, dass auch nach den Umbaumaßnahmen keine Fußgängerampel parallel zum Wallring im Bereich der Steinstraße eingerichtet werden soll. "Hier rechnen wir mit Fußgängern, die auf dem erneuerten Radweg laufen. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis ein Fußgänger von einem der zahlreichen abbiegenden Busse erfasst wird“, gibt Alexander Montana zu bedenken, der die Route auch aus der Perspektive eines Busfahrers kennt.

Leistungsfähige Ampelschaltung im Bereich Wallring erforderlich

Auf dem Jungfernstieg gab es noch vor rund 20 Jahren eine mittige Busspur, von der aus die Busse mit einer eigenen Ampel rechts zum Rathausmarkt abbiegen konnten. Ein solches Prinzip wünscht sich der VCD auch für den Bereich Wallring. Busse würden den Doppelknoten in beiden Richtungen in einem Rutsch passieren ohne dabei anhalten zu müssen. „In einer ersten Ampelphase würden die Busse jeweils von der Steinstraße und Steinbrücke den Wallring befahren, um dann während einer zweiten Phase von der mittigen Busspur sicher rechts wiederum in die Steinstraße bzw. Steinbrücke einzubiegen", erläutert Montana. In einer dritten Ampelphase würde dann der geradeausfahrende Autoverkehr fließen, während in einer letzten Phase die querenden Fußgänger "grün" erhalten. Der VCD ist davon überzeugt, dass so der gesamte Umweltverbund gestärkt wird und alle Verkehrsteilnehmer sicherer und schneller ans Ziel kommen. Denn der Doppelknoten weist sogar Platz für einen separaten Rechtsabbieger für PKW auf, der während der ersten Ampelphase geschaltet werden kann.  

Der VCD hofft nun, dass der Staatsrat und der Verkehrssenator die Pläne noch einmal bis zum Sommer anpassen. Denn nur wenn der Probebetrieb auf der Steinstraße ein Erfolg wird, lässt sich dieser auch langfristig gegenüber den Fahrgästen und Hamburgern vermitteln. 

Kontakt: Alexander Montana: 017651279312

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