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ADFC Fahrradklima-Test 2020: Wichtiges Feedback für Politik und Verwaltung

Au, das hat weh getan: Beim Fahrradklima-Test 2018 landete Flensburg auf Platz 81 von 106. Hat sich die Situation für den Radverkehr inzwischen verbessert? Bis zum 30. November läuft der Fahrradklima-Test 2020 des ADFC. Jetzt mitmachen! Für Viel- und Wenig-Radler und solche, die es gerne werden wollen!

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club ADFC | April Agentur

 

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der weltweit größten Umfragen dieser Art. Er wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Die Ergebnisse geben einen umfassenden Überblick zur Situation des Radverkehrs in deutschen Städten.

Der VCD Flensburg unterstützt die Umfrage. “Solche Rückmeldungen sind immens wichtig für Politik und Verwaltung”, so Sprecherin Julia Born, “deshalb laden wir unsere Mitglieder ausdrücklich zur Teilnahme ein. Vielleicht kann man sich in Flensburg auch etwas von den Gewinnerstädten abschauen.”

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Ergebnisse 2018

Der letzte Fahrradklima-Test fand im Jahr 2018 statt, dabei wurden 683 Städte in ganz Deutschland von Radfahrenden bewertet. Die erfolgreichsten Städte zeichnete Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer aus. Bei den Städten zwischen 50.000 bis 100.000 Einwohnern lag wieder Bocholt an der Spitze. Flensburg landete leider auf den hinteren Plätzen und schaffte es nur auf Platz 83 von 106.

Bereits 6-facher Gewinner: Was macht Bocholt richtig?

"Darüber freuen wir uns immer sehr, aber das ist natürlich auch ein Auftrag für uns”, sagt Daniel Zöhler, Bau- und Umweltdezernent der Stadt laut einem Bericht des ADAC NRW. Der Anteil des Radverkehrs am Straßenverkehr beträgt 39 Prozent. Warum ist das so? “Mit der Nähe zu den Niederlanden ist Bocholt traditionell eine Fahrradstadt. Bei der Planung neuer Verkehrswege und beim Umbau im Bestand wird der Radverkehr optimiert und von Beginn an mitgedacht”, sagt Zöhler.

Optimierung von Rad- und Fußwegen ...

Entsprechend groß sind die Kompetenzen in der Stadtverwaltung. Neue Siedlungen werden so geplant, dass Straßen und Wege für Radfahrer und Fußgänger optimiert sind. Tempo-30-Zonen, für Radfahrer in beide Richtungen befahrbare Einbahnstraßen, Radwege an Hauptverkehrsstraßen sowie selbständige Rad- und Gehwege.

… macht Fahrzeiten mit dem Rad kürzer als mit dem Auto

Das alles macht Fahrzeiten mit dem Rad im Stadtverkehr oft kürzer als mit dem Auto. Das macht das Rad für viele Bocholter so attraktiv. “Künftig wollen wir Qualitätsmängel beheben, beispielsweise durch mehr Abstellmöglichkeiten, und dadurch die Verknüpfung von Rad- und Bahnverkehr verbessern”, kündigt Zöhler an.
(Quelle: ADAC NRW: “Radpendeln in NRW”. 28.09.2020 – mehr).

Attraktive Innenstädte bringen Vorteile für Handel

Das Verkehrskonzept von Bocholt sieht ausdrücklich die Reduzierung des Autoverkehrs und die Aufwertung der Innenstadträume vor (Mobilitätskonzept Bocholt 2035. PDF-Datei - mehr).
Laut Zöhler tut es dem Handel gut, wenn statt Pkw Fußgänger und Radfahrer in der Innenstadt unterwegs sind: “Die Gleichung Parkplatz gleich Umsatz stimmt nicht mehr. Wichtiger sind Besucherströme, und die werden durch attraktive Innenstädte erzeugt”, so Zöhler (Stern: “Klimaschutz vorantreiben: 15 Ideen für eine kühlere Zukunft”. 24.09.2020 - mehr).

Starkes Engagement in Bocholt für die Aktion “Stadtradeln”

In Bocholt setzt sich der Baudezernent persönlich aktiv ein – auch für die Aktion Stadtradeln vom 16. August bis 5. September. Wer teilnahm, so Zöhler, hat unterstrichen, “wie wichtig Ihnen das Fahrradfahren in Ihrer Stadt ist. Je mehr Menschen beim STADTRADELN mitmachen, umso deutlicher wird dieses Signal und dessen Wirkung für unsere Stadt.“ (Bocholt.de: STADTRADELN – mehr).

Attraktive Angebote in diesem Zeitraum: Die Radler konnten Preise gewinnen, eine mobile Fahrrad-Waschanlage kostenlos nutzen und das Fahrrad bei der Polizei markieren und registrieren lassen. Auch eine Foto-Fun-Box für Erinnerungsfotos war geboten.

Vorteil von “Stadtradeln”: Verkehrsdaten für die Verwaltung

Fast 1500 Kommunen beteiligen sich an der Aktion “Stadtradeln”, die jedes Jahr im Herbst stattfindet, über 70 davon in Schleswig-Holstein.

Der große Vorteil der Aktion: Wer teilnimmt, kann zur Unterstützung die App STADTRADELN nutzen. Damit werden die gefahrenen Kilometer getrackt und nach Abschluss – natürlich anonymisiert - von der Technischen Universität Dresden ausgewertet. Es entstehen Verkehrsdaten zum Radverkehr: Wann wo wieviel und wie schnell gefahren wird oder wo sich der Radverkehrsfluss verlangsamt. So erhalten Politik und Verwaltung hilfreiche Daten, auf deren Grundlage die Radinfrastruktur gezielt verbessert werden kann.

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