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Bahnreaktivierung: Studierendenvertretungen schreiben Verkehrsminister Buchholz

Mit einem offenen Brief haben sich die Studierenden-Ausschüsse der Europa-Universität und der Hochschule Flensburg an Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dr. Buchholz gewandt. Sie unterstützen das Vorhaben, die derzeit ungenutzten Gleise in Flensburg zu reaktivieren. Begründung: Verbesserung der Wohnungssituation für Studierende, Klimaschutz und Wachstumseffekte für die Flensburger Unis.

 

Offener Brief im Wortlaut

Hier das Schreiben der beiden Studierenden-Ausschüsse vom 9. November 2020 im Wortlaut:


Sehr geehrter Herr Minister Buchholz,

wir sind vor einiger Zeit darauf aufmerksam geworden, dass es seitens der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft Niebüll GmbH (NEG) Bestrebungen gibt, die momentan ungenutzten Gleise innerhalb Flensburgs zu reaktivieren. In diesen Planungen wird auch ein Haltepunkt Campus/Zentralkrankenhaus an der Gleisführung durch das Gebiet Flensburg-Peelwatt in Erwägung gezogen.

Wir, als die Allgemeinen Studierendenausschüsse (ASten) der Hochschule Flensburg und der Europa Universität Flensburg, unterstützen dieses Vorhaben ausdrücklich. Eine direkte Zuganbindung des Flensburger Campus birgt aus unserer Perspektive eine große Chance für den Hochschulstandort Flensburg. Als Vertretung der Studierendenschaften sehen wir insbesondere drei Kernpunkte durch die Reaktivierung der Bahninfrastruktur in der Stadt Flensburg gefördert:

  1. Eine direkte Zuganbindung des Flensburger Campus hätte das Potential, dass die Wohnungssituation im Kerngebiet der Stadt entschärft würde. Wenn die Planungen der NEG umgesetzt werden und so mehrere Bahnhaltepunkte im Stadtgebiet geschaffen würden, hätten zunehmend mehr Studierende die Option sich auch in Randgebieten, beispielsweise in Flensburg Weiche, oder ganz außerhalb des Stadtgebietes anzusiedeln und dennoch mit vergleichsweise niedrigem Zeitaufwand den Campus und die Flensburger Innenstadt zu erreichen.
  2. Neben dem Pendelverkehr würde auch der öffentliche Nahverkehr innerhalb von Flensburg durch Bahnhaltepunkte im Stadtgebiet gestärkt und attraktivíert werden. Durch die verkürzten Fahrtzeiten im Vergleich zum Busverkehr könnten sich deutlich mehr Leute dazu entscheiden, mit dem Zug zum Campus zu fahren. Dies würde dazu beitragen die Klimaschutzagenda der beiden Hochschulen zu unterstützen. Studierende hätten eine weitere lukrative Möglichkeit, um das Landesweite Semesterticket zu nutzen.
  3. Ein Bahnhaltepunkt in direkter Campusnähe würde ein positives Alleinstellungsmerkmal für den Hochschulstandort Flensburg darstellen. Es ist bekannt, dass eine gute Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur oftmals auch eine Chance für Wachstum sowie weitere wünschenswerte Nebeneffekte mit sich bringt. Wir sehen die Möglichkeit, dass aus dieser Chance auch für den Flensburger Campus eine Realität wird.

Darüber hinaus würden wir es sehr begrüßen, wenn im Falle einer Reaktivierung langfristig auch Nachtfahrten und ein 30-Minuten Takt auf der Strecke Kiel-Flensburg/Flensburg-Kiel etabliert werden. Dies hätte zur Wirkung, dass es zu einer realen und komfortablen Möglichkeit würde, in Flensburg zu studieren und gleichzeitig in den umliegenden Landkreisen, bis hin zur Landeshauptstadt, wohnhaft zu sein.

Wir hoffen mit diesem Schreiben zu signalisieren, dass die oben genannten Vorhaben im Punkt Bahninfrastruktur in der Flensburger Studierendenschaft durchaus auf Zustimmung stoßen und würden in dieser Sache eine positive Entwicklung im Sinne der Studierenden sehr begrüßen.

Es würde uns sehr freuen, wenn Sie uns diesbezüglich unterrichtet halten.

Mit freundlichen Grüßen

Jan Bastian Rauschen, Marcel Großkopf
Vorstand des Allgemeinen Studierendenausschusses der Hochschule Flensburg

Mira Paula Osthorst, Tim Janßen, Florian Kischel
Vorstand des Allgemeinen Studierendenausschusses der Europa-Universität Flensburg


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Flensburger Radstern - Ausbau der Radrouten starten"
Mi, 25.11.2020
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Ausführliche Information und Login-Daten: mehr

 

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