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Online-Shopping wird klimaneutral und regional! Das ist die Idee von "LeiLa Liefert" in Göttingen. Im Frühjahr 2020 gründete Leila Morgenroth dort einen Lieferservice mit dem Lastenrad. Über ein gemeinsames Online-Portal oder anderweitig bestellte Waren werden am gleichen Tag ins Haus gebracht. Unterstützer sind neben anderen der Verein Pro City Göttingen und die Stadt Göttingen. Ein Vorbild auch für Flensburg?
Inhaltsübersicht:
Die Universitätsstadt Göttingen in Niedersachsen hat knapp 120.000 Einwohner:innen. Seit 2020 gibt es dort einen Lieferservice mit dem E-Lastenrad. Initiatorin Leila Morgenroth erklärt das Projekt.
Ganz einfach: Man bestellt per Telefon oder online etwas in einem Laden seiner Wahl. Die Läden geben uns Bescheid, wir holen die Waren ab und liefern noch am selben Tag an die Wunschadressen aus. Dieser Service ist für das Stadtgebiet Göttingen abrufbar.
Hintergrund war die Corona-Krise, die letztes Jahr sehr deutlich gemacht hat: Der Innenstadt-Einzelhandel braucht eine gemeinsame Online-Plattform, verbunden mit einem lokalen Lieferdienst, der möglichst noch am Tag der Bestellung die Ware zu den Kund:innen bringt. Das ist bei uns derzeit in Planung. ProCity Göttingen hat ein erstes Portal dazu bereitgestellt: “Einkaufen-in-Goettingen.de”.
Inzwischen sind wir ein Team von sieben, fünf davon sind Fahrer:innen. Alle sind ehrenamtlich dabei und erhalten keine Vergütung. Sehr wichtig ist ein weiterer Unterstützer als Mechaniker, der uns auf Zuruf spontan platte Reifen, ausfallende Akkus oder reparaturbedürftige Bremsen in Ordnung bringt. Auch andere Begeisterte bringen sich ein, wenn es ihre Zeit erlaubt. Verantworlich für Aufgaben wie Netzwerken, Kommunikation mit den Kund:innen, den Läden, Organisation, Presse- und Medienarbeit ist die Initiatorin.
Ich kann mir vorstellen, dass mittelfristig eine Vergütung angezeigt ist für den Arbeitsaufwand, die Kosten für Reparaturen, Verwaltung, Koordination usw. Vorläufig läuft das Angebot aber auf Spendenbasis.
Deshalb sind wir sehr dankbar für die Unterstützung unserer Partnergeschäfte, des ADFC, der e-bike-family, der Energieagentur, der Stadt Göttingen, den Grünen, ProCity – und zufriedenen Kund:innen für Trinkgelder. Unsere ehrenamtliche Leistung wird kostenlos angeboten, aber alle Beteiligten tragen mit ihrer Unterstützung und Spende dazu bei, dass das Projekt bleibt.
Nur positiv tatsächlich – der Lieferdienst wird super angenommen, gerade weil er kontaktlos und unkompliziert ist, und genau dafür ist er ja auch ins Leben gerufen worden. In beiden Lockdowns hatten bzw. haben wir sehr viel zu tun. Wir erleben viele dankbare Kunden, kriegen hier und da Schokolade zugesteckt, und die Beziehungen zu den Läden machen auch richtig Spaß. So ist es doch toll, wenn man mal wieder den “Bello” sieht oder den neuen Klima-Punkt vorbeibringt für die Klimakarte der Energieagentur Göttingen: Eine Lieferung von uns ist gleich ein Punkt auf der Klimakarte (siehe unten).
Eine ganze Reihe von Läden haben unser Angebot fest in ihrem Repertoire und bewerben es, zum Beispiel Buchhandlungen, eine Weinhandlung, Optiker, der Waschbär-Umweltladen und mehr.
Ist ein Geschäft noch nicht dabei, kann man bei uns anfragen, ob das Geschäft schon einmal über uns geliefert hat. Gern besprechen wir dann mit den Zuständigen, wie man mit uns unkompliziert zusammenarbeitet. Wir liefern die neuen Sachen dann flott und zuverlässig an eine Wunschadresse in Göttingen.
Das Fahren macht viel Spaß, man entdeckt Straßen und Häuser, die man selbst als Göttingerin noch nicht kennt. Die Zusammenarbeit mit den Läden und der Stammkundschaft ist schön, die Menschen freuen sich, wenn wir kommen. Begeistert bin ich nach wie vor auch von der Zusammenarbeit mit den anderen Ehrenamtlichen – gemeinsam denken, arbeiten und gemeinsam an die Sache glauben – das ist toll.
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Die Göttinger Klima-Karte ist eine Aktion der Energieagentur Region Göttingen. Bei den beteiligten Unternehmen erhält man einen Stempel - zum Beispiel für das Nutzen von LeiLa liefert, das Mitbringen der eigenen Einkaufstasche, den Verzicht auf Plastikstrohhalme, die Verwendung eines Mehrweg-Kaffeebechers, den Einkauf von unverpackten Produkten.
Wenn alle Stempel gesammelt sind, bekommt man ein attraktives Klimaschutz-Paket (solange der Vorrat reicht), bestehend aus einem Baumwoll-Beutel, einem Gemüse- bzw. Obstbeutel, einem Fair-Cup, Trinkhalmen aus Bambus und ein Bienenwachspapier. Mit jeder abgegebener Klima-Karte wird zusätzlich ein Klimaschutz-Projekt im Stadtgebiet unterstützt.
Was könnten wir in Flensburg von Göttingen lernen?
Es gibt einiges zu tun – wann gehen wir es an?