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PM: Erneute ICE-Panne in Hamburg – VCD Nord fordert zweite Schienen-Elbquerung

Zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden kommt es in Hamburg aufgrund eines liegen gebliebenen ICE zu erheblichen Verspätungen für die Passagiere. 

Um Kosten zu sparen und damit für einen geplanten Börsengang attraktiver für Anleger zu werden, hat die Deutsche Bahn AG seit 1994 umfangreich Bahninfrastruktur abgebaut. Auch im Großraum Hamburg wurde in großem Maße Schieneninfrastruktur abgebaut, obwohl selbst der ehemalige Vorstandsvorsitzende der DB AG, Rüdiger Grube, zu Bedenken gab, dass der Hamburger Hauptbahnhof den größten Flaschenhals im Netz der Deutschen Bahn darstellt.

Und entgegen anderslautender Ankündigungen seitens der Politik, beispielsweise des Bundesverkehrsministeriums, wurde noch keine radikale Verkehrswende auf der Schiene eingeleitet. Auch sind keine konkreten Vorschläge bekannt, die umfangreichen Probleme am Hamburger Hauptbahnhof zu lösen. Dabei besteht die klare Zielstellung der Bundesregierung, die Bahn für Passagiere deutlich attraktiver zu machen und die Zahl der Bahnreisenden drastisch zu erhöhen, um die CO2-Emissionen im Verkehrssektor endlich merklich zu reduzieren.  

 

Ein zentrales Problem des Hamburger Hauptbahnhofs ist die stark überlastete und einzige existierende Schienenelbquerung Richtung Süden über die Elbbrücken. Um Verspätungen und Problemen, bis hin zu Auswirkungen auf das gesamtdeutsche Schienennetz vorzubeugen, müssen die DB gemeinsam mit der Verkehrspolitik dringend eine Resilienz für den Schienenverkehr aufbauen. Die ständigen Zugausfälle und untragbaren Verspätungszahlen für die Züge der DB konterkarieren jegliche Bestrebungen für eine Attraktivitätssteigerung der Bahn. 

Eine mögliche Lösung zur Resilienzsteigerung besteht in der Schaffung einer zweiten Schienenelbquerung Richtung Süden. "Ähnlich wie bei Gebäuden muss es einen Eingang und einen zusätzlichen Notausgang geben. Damit die Schiene attraktiver wird, muss eine bessere Resilienz und Zuverlässigkeit erreicht werden. Um diese zu Gewährleisten, wird eine zweite Elbquerung nötig sein, damit die Schiene das zusätzliche Verkehrsaufkommen der nächsten Jahrzehnte meistern kann." sagt VCD-Nord Vorstandsmitglied Vincent Meylan. Der Vergleich mit der Straßeninfrastruktur zeigt, dass hier mehrere und deutlich leistungsfähigere Elbquerungen existieren, als für die Schiene.

 

Der VCD Nord fordert daher mit Nachdruck die konkrete Planung und Schaffung einer zweiten Schienenelbquerung in Hamburg. Ohne diese bleiben die ambitionierten Ziele für eine Verdopplung der Passagierzahlen der Bahn oder gar radikale Umstrukturierungen und Verdichtungen des Bahnverkehrs wie durch den Deutschlandtakt völlig illusorisch.

 

Quelle(n): www.ndr.de/nachrichten/hamburg/ICE-bleibt-in-Hamburg-liegen-Fahrgaeste-haengen-vier-Stunden-fest,ice664.html

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