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Flensburg, Klimaschutz, Mobilität in der Stadt, Pressemitteilung, Verkehrspolitik
Ortsgruppe Flensburg

Viel schöner als Parken! „Happening am Hafen“ am 21.09.19 an der Schiffbrücke

„Das ist so ein schöner Ort hier!“ „Das sollte man regelmäßig machen.“ Das hörten die Klimaschützer*innen des ökologischen Verkehrsclub Deutschland VCD, des Fahrradclubs ADFC und der Aktionsgruppe KLIMA Flensburg immer wieder am Samstag, den 21.09.19, bei ihrem „Happening am Hafen: Freiraum statt Parkraum“.

Um elf Uhr rollten auf dem Parkplatz Schiffbrücke Lastenräder an und Rucksäcke wurden ausgepackt. Statt einem Auto stand plötzlich das mobile Spielmobil in einer Parklücke. In der nächsten Lücke legten andere ihren Teppich aus, stellten Blumentöpfe auf und machten es sich auf mitgebrachten Korbstühlen gemütlich. Kinder spielten und malten sich mit Kreide einen Zebrastreifen aufs Kopfsteinpflaster. Überall saßen Menschen zusammen und genossen den strahlenden Sonnenschein und Kaffee und Kuchen vom Werftcafe der Museumswerft.

Die Highlights

Ein Highlight waren die Musikgruppen: Zum Start spielten die Rundstücke auf und Natascha Ovia und der NeuStadt-Chor begeisterten mit Seemannsliedern zum Mitsingen. Es wurde jongliert, QiGong geübt und Seemannsknoten wurden ausprobiert. Stadtpfarrer Johannes Ahrens beschloss den gelungenen Tag mit Psalmwort und Segen.

Die Autofahrer*innen reagierten ganz überwiegend rücksichtsvoll, sie fuhren langsam und respektierten die spielenden Kinder. Alle Pkw fanden trotzdem Platz in umliegenden Parkplätzen bzw. Parkhäusern. Beim Besuch der dänischen Königin war der Parkplatz ja mehrere Tage lang komplett gesperrt, ohne dass es deswegen ernsthafte Komplikationen gegeben hätte.

Neue Prioritäten im Flensburger Verkehr

„Großartig, dass nach dem beeindruckenden Demozug vom Vortag erneut so viele Aktive mitgemacht haben“, freut sich Julia Born, Sprecherin der VCD-Ortsgruppe. „Das zeigt, dass die Menschen in Flensburg neue Prioritäten setzen wollen, was den Verkehr betrifft.“„Generell muss in Flensburg im Verkehr zeitnah eine andere Flächenverteilung zugunsten des Umweltverbunds (Rad- und Fußverkehr mit öffentlichem Verkehr) umgesetzt werden“, ergänzt Timo Schmidt vom ADFC.

Die Aktion machte deutlich: Eine attraktive, lebendige und lebenswerte Stadt lebt von den Flächen, die sie Menschen zur Verfügung stellt - nicht von dem Raum für Parkplätze. Tempo 30 in der Innenstadt und auf Schulwegen, so eine der fünf Sofort-Forderungen, würde einen besseren und ruhigeren Verkehrsfluss ermöglichen und bietet allen mehr Sicherheit. Komfortable Rad- und Fußwege und ein gut ausgebauter, nutzbarer ÖPNV sind klimafreundlich und schaffen gleichzeitig Lebensqualität.

Politik: Nur gaanz kleine Schritte ...

Beim Kaffeetrinken tauschten sich eingeladene Politiker - Ellen Kittel und Clemens Schmidt (Grüne), Henning Brüggemann (SPD), Hubert Ambrosius (WiF) und Gabi Ritter (Linke) mit Vertreter*innen der veranstaltenden Gruppen aus. „Wollen täten wir schon, aber können tun wir nicht“, so der Tenor, frei nach Karl Valentin. „Es geht nun in gaanz kleinen Schritten.“

Deshalb: #endlichTaten !

Doch dafür ist keine Zeit mehr. Deshalb werben VCD und Aktionsgruppe KLIMA Flensburg unter dem Slogan #endlichTaten um Unterstützung für ihre Unterschriftenaktion mit den 5 Sofort-Forderungen:
- Tempo 30 in der Innenstadt und auf Schulwegen
- sichere, ausreichend breite Wege für Rad- und Fußverkehr
- Freihalten von Fuß- und Radwegen durch regelmäßige Kontrollen
- übertragbares, preisgünstiges Jahresticket für den öffentlichen Verkehr
- versuchsweise Verkehrsberuhigung der Rathausstraße für drei Monate nach Hamburger Vorbild (Online unterschreiben: mehr).

Anlass: Parking Day und Europäische Mobilitätswoche

Die Aktion „Happening am Hafen: Freiraum statt Parkraum“ am 21.09.19 fand statt im Rahmen des internationalen Parking Day und der Europäischen Mobilitätswoche, einer Kampagne der Europäischen Kommission. Immer vom 16. bis 22. September wird mit  kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität geworben. Jede Kommune kann mitmachen. Die Stadt Flensburg hat sich leider nicht beteiligt. VCD, ADFC und Aktionsgruppe KLIMA Flensburg füllten die Lücke stellvertretend.

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