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Lärmbelästigung durch Motorräder

VCD fordert höhere Bußgelder und realitätsnahes Messverfahren

 

Verkehr ist die Hauptquelle für Lärm in Städten. Mit dem Beginn der Motorradsaison werden Menschen oft durch laute Motorräder gestört. Der ökologische Verkehrsclub VCD sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf, denn dauerhafter und wiederkehrender Lärm kann erhebliche gesundheitliche Folgen haben. Dabei erbringen Motorräder und Mopeds nicht einmal zwei Prozent der Fahrleistungen des Straßenverkehrs. Jedoch ist ihr Anteil am Lärm oft deutlich höher.

Seit dem 1. Januar 2016 ist in der Lärmvorschrift ein maximaler Schallpegel von 73 bis 77 dB(A) für Motorräder festgelegt. Damit liegt der maximale Schallpegel bereits bei einem vergleichsweise hohen Wert von 77 dB(A). Das entspricht der Lautstärke von Straßenlärm bei starkem Verkehr oder der maximalen Sprechlautstärke und wird als Geräuschempfinden als sehr laut eingestuft.

Das größte Problem ist jedoch das derzeit angewandte Messverfahren: Die Lautstärke von Motorrädern wird bei niedrigen Drehzahlen und einer Geschwindigkeit von maximal 50 Kilometer pro Stunde geprüft. Bei höherer Drehzahl und beim Beschleunigen sind viele Motorräder jedoch erheblich lauter. „Motorräder können heute deutlich zu laut sein und durch das Messverfahren ist das auch noch legal“, sagt Alexander Montana vom VCD Landesverband Nord.

Deshalb begrüßt der VCD Nord den Beschluss des Bundesrats von der Sitzung vom 15.05.2020, dass kein Motorrad in allen Betriebszuständen 80 dB(A) überschreiten soll. Daneben verlangt der VCD Nord für die Prüfung der Motorradlautstärke ein einheitliches, realitätsnahes und somit sinnvolles Messerverfahren.

Durch die Bundesratsinitiative wünscht sich der VCD auch ein konsequenteres Vorgehen gegen Verstöße bei zu lauten Motorrädern. „Lächerlich niedrige Strafen von 10,- Euro dürften kaum abschreckend wirken“, so Montana. Stattdessen sollten höhere Geldstrafen und Punkte in Flensburg verhängt werden. Entlang beliebter Motorradstrecken sollten vermehrt Schwerpunktkontrollen stattfinden. Bei offensichtlichen Manipulationen an der Auspuffanlage von Motorrädern, sollte dann auch von der Möglichkeit der vorübergehenden Stilllegung Gebrauch gemacht werden.

Um die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Mitmenschen zu schützen, fordert der VCD Nord die Stadt Hamburg auf mit dem Bundesrat das Problem des Motorradlärms mit Maßnahmen wie höheren Bußgeldern und realitätsnahem Messverfahren anzugehen.

Bei Rückfragen: Alexander Montana, 017651279312.

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