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PM: Baubeginn bei Northvolt-Fabrik - VCD Nord fordert Vorrang beim Schienenausbau

Während heute, am 25. März 2024, der Baubeginn der Batteriefabrik von Northvolt in Heide gefeiert wird, lassen konkrete Planungen beim dringend notwendigen Schienenausbau immer noch auf sich warten. Der VCD Nord e.V. kritisiert, dass Land und Bund stattdessen die Autobahnprojekte A20 und A23 weiter planen und damit wichtige Ressourcen binden. Der VCD Nord fordert uneingeschränkten Vorrang für den Schienenausbau. 

 

Das Unternehmen Northvolt rechnet für seine Produktion mit 12 Güterzügen pro Tag und auch die rund 3.000 Angestellten sollen überwiegend per Bahn und ÖPNV pendeln. Northvolt fordert deshalb eine Verbindung von Hamburg nach Heide von unter einer Stunde Fahrtzeit, heute sind es rund 90 Minuten. Der VCD Nord unterstützt die Forderungen und bekräftigt die Notwendigkeit des Ausbaus der Strecken, der Elektrifizierung und der Ertüchtigung der Brücken.

 

"Die Bedarfe von Northvolt und auch der Mehrwert für die Region sind seit langem bekannt" weiß Jens Deye, Mitglied des Vorstands beim VCD Nord. "Dass die Fabrik jetzt gebaut wird, aber die Bauarbeiten an den Bahnstrecken noch nicht gestartet sind, ist ein Versagen der letzten Landesregierung", kritisiert Deye, "Die aktuelle Landesregierung muss dies dringend nachholen und die Planungen der Autobahnprojekte A20 und A23 einstellen lassen, um Ressourcen für den Bahnausbau freizumachen." Aus Sicht des VCD Nord behindern das Land Schleswig-Holstein und der Bund einen guten Start der Batteriefabrik und damit die Entwicklungsmöglichkeiten der ganzen Region.

 

Auch eine Studie im Auftrag der Regionalen Kooperation Westküste zeigt, dass Defizite in der Schieneninfrastruktur, jedoch nicht in der Straßeninfrastruktur bestehen und diese Defizite den Standort wirtschaftlich negativ beeinträchtigen. https://www.rk-westküste.de/themen/projekte/regionaloekonomische-effekte-durch-ansiedlungsvorhaben/

 

Aus Sicht des VCD sollte im Rahmen des "Deutschland-Tempos" sofort ein vorläufiger Gleisanschluss geschaffen werden, damit u.a. Baumaterialien bereits während der Bauphase per Bahn nach Heide transportiert werden können. Der VCD Nord rechnet nicht damit, dass zum Produktionsstart alle Bahnstrecken ausgebaut sein werden und fordert daher ein kurzfristiges Konzept für den Güter- und Personenverkehr auf der Schiene. Nach den Vorstellungen des VCD Nord würde man die Strecke Heide - Neumünster abends und nachts sowie vormittags für Güterzüge nutzen. Derzeit kann nur alle zwei Stunden je Richtung ein Zug diese wichtige Querverbindung befahren. Einige Personenzüge müssten so außerhalb der Hauptverkehrszeiten übergangsweise durch Busse ersetzt werden. Ein attraktives Schnellbuskonzept mit Zubringern in die kleineren Orte könnte so die notwendigen Kapazitäten für die schweren Güterzüge auf der Schiene schaffen. Darüber hinaus fordert die VCD die Verbesserung für Pendler aus Dithmarschen nach Hamburg, von denen Northvolt-Beschäftigte in der Verwaltung ebenfalls profitieren könnten. Konkret schlägt der VCD Nord einen Northvolt-Express mit Akkutriebwagen von Altona bis zum Werk um 07:25 Uhr vor - zurück könnte es um 15:10 und 18:10 Uhr gehen. Von Altona würde der Zug als neue Direktverbindung gegen 16:30 Uhr nach Burg, St. Michaelisdonn und Meldorf verkehren. Mit einem guten Busanschluss wäre man so in weniger als 90 min in Marne. 

 

Der VCD Nord fordert konkret und mit Beschluss auf seiner Jahresmitgliederversammlung am 9. März 2024:

  • die Ertüchtigung, Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau der Strecken Heide-Neumünster und Neumünster-Bad Oldesloe insbesondere für den Güterverkehr

  • den Ausbau der Strecke Neumünster-Bad Oldesloe als Entlastungs- und Ausweichstrecke für den Güterverkehr

  • den Stopp der Planungen an den Autobahnprojekten A20 und A23

  • eine Mobilitätsgarantie für Beschäftigte in Zusammenarbeit von Northvolt mit Schleswig-Holstein, dazu gehört der Ausbau des Radnetzes, Verbesserung der ÖPNV-Verbindungen und Jobtickets

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