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Verkehrsclub kritisiert Einstellung im HVV Nachtverkehr

Seit über einem Jahr bestimmt die Coronapandemie unser aller Leben. Der ÖPNV in Hamburg war bisher – trotz kleinerer vorübergehender Einschränkungen – verlässlich für die Menschen in der Hansestadt da. Die nun angekündigte Streichungen bei den nächtlichen Verbindungen von Bussen und Bahnen sind deshalb ein fatales Signal und ein deutlicher Rückschritt.

Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert dabei besonders, dass im Rahmen des HVV keine eigenen Alternativen entwickelt wurden.

„Menschen, die auf die Nachtbusse angewiesen sind, müssen nun alleine zusehen, wie sie eine Alternative für sich organisieren", kritisiert Alexander Montana, Vorstandsmitglied des VCD Nord. Deshalb fordert der VCD, dass zunächst die Nachtverkehre als Zubringer zu den ersten Schnellbahnen am Morgen wieder eingesetzt werden. Der VCD begrüßt, dass Alternativangebote wie IOKI und MOIA kostenneutral genutzt werden können. Auch nach der Coronapandemie wäre dies als Zubringerverkehr aus bestimmten Gebieten sinnvoll. IOKI und MOIA können jedoch keine verlässlichen Angebote mit festen Fahrplänen ersetzen. Zudem ist die Nutzung nur mit einer Smartphone-App möglich. „Menschen ohne Smartphone bleibt nur das Taxi – zu deutlichen Mehrkosten", sagt Montana. Zudem ist eine Buchung der Dienste nicht über den HVV möglich.

Dafür, dass bei den drastischen Fahrgastrückgängen das Angebot nicht zu jeder Zeit vollständig aufrechterhalten werden kann, gibt es auch beim VCD Verständnis, „Seitens der Verantwortlichen wurde jedoch seit über einem Jahr versäumt, eigenständige Alternativangebote wie Mini- und Midibuslinien im HVV einzurichten und den ÖPNV krisenfest zu machen", kritisiert Montana. Statt der vollständigen Streichungen aller Nachtfahrten wäre ein 20-Minuten Takt bereits ab 21 Uhr und ein reduziertes Nachtbusangebot im 60-Minuten Takt eine Sparmaßnahme, die sich mit den Interessen der Nutzerinnen und Nutzer besser in Einklang bringen ließe.

Der VCD zieht ein ernüchterndes Fazit: „Angebotsstreichungen und der Verweis auf andere Anbieter führt zu Verunsicherungen bei den Nutzern. Dies ist ein schlechtes Signal für den ÖPNV, der für die Zukunft eigentlich vor allem verlässlicher und attraktiver werden müsste".

Kontakt: Alexander Montana: 0176-51279312, alexander.montana@vcd-nord.de
 

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