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Fahrradland Schleswig-Holstein: Die Landes-Radstrategie 2030

"Wir sind im Trend und wir werden es schaffen! Die Radstrategie Schleswig-Holstein 2030 ist eine sehr gute Grundlage, in fünf Jahren wird es im Radverkehr anders aussehen", so Dr. Thorben Prenzel, der Geschäftsführer von RAD.SH. "Für den Klimaschutz wollen wir den Radverkehrs-Anteil hochbringen. Nun ist auch das Geld dafür vorhanden." Anlass war eine dreiteilige Online-Veranstaltung des VCD Flensburg zum Thema Radverkehr am 25.11.2020.

 

Für die Förderung des Radverkehrs, so Prenzel, sind drei Schwerpunkte wichtig: Der Ausbau der Infrastruktur, Service für Radfahrende und Öffentlichkeitsarbeit. Probleme macht, dass es in den Kommunen ganz erheblichen Fachkräftemangel gibt. Auch Wissensdefizite und fehlender Austausch mit anderen Kommunen bilden Hindernisse. “Die Zuständigen für den Radverkehr tun in der Regel ihr Bestes, aber sie sind eben doch eingeschränkt und  fühlen sich von der Politik oft nicht unterstützt.”

Radstrategie Schleswig-Holstein 2030 – Ziele

Das soll jetzt anders werden: Die Radstrategie Schleswig-Holstein 2030 formuliert anspruchsvolle Ziele, die auch mit Zahlen hinterlegt sind. Ein “rundes Konzept”, so der Verkehrsplaner, das nun umgesetzt werden muss.

Bis 2030 soll erreicht werden:

  • Mindestens 30 Prozent Radverkehrsanteil. Bei derzeit etwa 18 Prozent gibt es da viel zu tun, auch die Städte sind gewaltig gefordert.
  • Vision Zero: 30 Prozent weniger Verkehrstote und Schwerverletzte auf den Straßen in Schleswig-Holstein.
  • Schleswig-Holstein als Top-3-Land im Radtourismus: Alle Deutschland- und Europa-Radrouten sollen als Qualitätsrouten ausgebaut sein.

Ein Runder Tisch Radverkehr, alle sich halbe Jahre trifft und zu dem auch die Verbände gehören, wird die Landesradstrategie umsetzen und begleiten.

Geldsegen steht zur Verfügung

Bis Ende 2023 “steht ein Geldsegen zur Verfügung, insgesamt 72 Millionen Euro Fördergelder. Das Geld muss ausgegeben werden”, erklärt Prenzel. Dazu kommen weitere Bundes- und Landesprogramme für Radwegebau, Abstellanlagen und mehr. “Möglicherweise wird immer ein gewisser Eigenanteil gefordert sein, aber Förderanteil wohl bei 85-95 Prozent. Damit bleiben für die Kommunen überschaubare Summen. Und wir werden sie dabei unterstützen”, verspricht der Geschäftsführer von RAD.SH.

Hürden sind, dass die Detailplanung für Radwege schwierig und aufwändig ist. Fachleute für Fuß- und Radverkehr werden überall händeringend gesucht. RAD.SH fördert Vernetzung und Erfahrungsaustausch unter den Kommunen, um Verbesserungen zu erleichtern. Ein Beispiel: Wo kriegt man Förderung für Lastenräder für den Bauhof, wollte eine Kommune wissen. Andere Kommunen hatten das schon geklärt und gaben ihr Wissen weiter.

Ansprechpartner:in für Radverkehr in Flensburg – Unfallprävention

Bei den anschließenden Fragen ging es unter anderem darum, dass Flensburg keine:n Ansprechpartner:in für den Radverkehr hat. Kontakt mit der Verkehrsplanung kann aufgenommen werden unter Verkehrsplanung@flensburg.de.

Zum Thema Unfallvorbeugung erklärte Dr. Prenzel, dass damit auch politische Fragen verbunden seien. Die beiden wichtigsten Stellschrauben, so der Geschäftsführer der RAD.SH, sind Geschwindigkeitsreduzierung und Sichtkontakt. Tempo 30 in den Städten wäre enorm hilfreich. Um die Sichtbeziehung zu verbessern, sollten Kreuzungen beispielsweise nach der neuen Straßenverkehrsordnung bis im Abstand von 8 Metern frei bleiben. Das heißt, das auf Parkplätze hier verzichtet werden muss.

Präsentation anschauen und anhören

Dr. Thorben Prenzel: RAD.SH und die Radstrategie Schleswig-Holstein 2030

  • Präsentation zum Herunterladen: PDF-Datei – mehr
  • Präsentation zum Anhören: MP3 – mehr
  • Die ganze Präsentation als Video: siehe unten!

Neu! Die ganze Veranstaltung als Video

  

 

 

Dreiteilige Veranstaltung rund um den Radverkehr

Der Radverkehr in Flensburg und Schleswig-Holstein war das Thema der dreiteiligen Veranstaltung am 25.11.2020. Der Termin war mit Bedacht gewählt: Gleichzeitig fand in dieser Woche die dritte deutschlandweite Public Climate School (PCS) statt, die offene Klima-Uni für alle.
Die gesamte Dokumentation zu den drei Veranstaltungsteilen steht inzwischen zur Verfügung.

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