Ortsgruppe Neumünster,
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Verkehrslärm
Ortsgruppe Neumünster
Zum Aktionstag am 21.9.24 auf den Großflecken Nord gibt es von 10.00 bis 14.00 Uhr einen VCD Infostand. Um 12.00 beginnt unter dem Durchgang zwischen Museum Tuch und Technik und Stadthalle der Jane´s Walk zum Thema Straßenlärm.
Am 21.9.24 von 10.00 bis 14.00 Uhr VCD-Infostand am Großflecken Nord:
die Ortsgruppe Neumünster informiert und diskutiert mit euch zu Verkehrsthemen und der zeitlich begrenzten, vergünstigten Probemitgliedschaft.
Um 12.00 Uhr startet der Sonderrundgang zum Thema Straßenlärm am Durchgang (unten auf der Straße) zwischen dem Museum Tuch und Technik und der Stadthalle. Der öffentlliche Spaziergang wird vom Umweltmagazin des Freien Radio Neumünster (FRN) begleitet und aufgezeichnet. Hier geht es zur Sendung:
https://freiesradio-nms.de/2024/europaeische-mobilitaetswoche-und-verkehrslaerm-jetzt-das-umweltmagazin-in-unserer-audiothek-nachhoeren/ Es wird interessante Informationen zum Straßenlärm in der Stadt geben, Lösungen dagegen und wir messen den Geräuschpegel an manchen Stellen während des Rundgangs. Die Veranstaltung dauert ca. zwei Stunden und endet an der Plöner Straße, Ecke Rudolf-Weißmann-Straße.
Zum Hintergrund: Alle fünf Jahre müssen Lärmkartierungen für alle Hauptverkehrswege vorgenommen werden, auf deren Grundlage ein Lärmaktionsplan der Stadt entsteht. Ab Richtwerten von 70 tagsüber und 60 Dezibel nachts müssen Kommunen aktiv gegen den Straßenlärm werden. Allerdings entsprechen diese Schwellenwerte schon seit vielen Jahren nicht mehr dem aktuellen Forschungsstand zu den Auswirkungen von Lärm. Die Bundes-Immissionsschutzverordnung sieht zum Beispiel Werte von 59 Dezibel tags und 49 Dezibel nachts in Wohngebiet vor.
Zum Hintergrund:
Alle fünf Jahre müssen Lärmkartierungen für alle Hauptverkehrswege vorgenommen werden, auf deren Grundlage ein Lärmaktionsplan der Stadt entsteht. Ab Richtwerten von 70 tagsüber und 60 Dezibel nachts müssen Kommunen aktiv gegen den Straßenlärm werden. Allerdings entsprechen diese Schwellenwerte schon seit vielen Jahren nicht mehr dem aktuellen Forschungsstand zu den Auswirkungen von Lärm. Die Bundes-Immissionsschutzverordnung sieht zum Beispiel Werte von 59 Dezibel tags und 49 Dezibel nachts in Wohngebiet vor.
Zur Lärmkartierung werden Modelle herangezogen und die Lärmbelastung übers Jahr gemittelt.
Lärmspitzen, unter denen Anwohnerinnen besonders leiden, werden so nicht direkt berücksichtigt. Generell ist das Thema Straßenlärm mit Ungleichheit verbunden. In Ballungszentren wohnen Menschen an Lärm belasteten Stellen, die selbst wenig zur Entstehung des Straßenlärms beitragen. Besonders belastend dabei sind nächtliche Cruiser und Motorräder mit steuerbaren Auspuffklappen. Motorräder machen zwar nur 2 % der zurück gelegten Kilometer im gesamten Verkehr aus, werden aber unverhältnismäßig oft als belästigend empfunden.Lärmschutz ist auch eine soziale Frage. Unter den Folgen des Autoverkehrs leiden insbesondere Menschen, die aufgrund ihrer sozioökonomischen Situation oder ihres Alters bereits benachteiligt sind, da diese meist an verkehrsreichen Straßen leben.
Der Verkehrsclub hat gemeinsam mit der DUH einen Lärmmelder entwickelt (https://www.vcd.org/artikel/ruhe-bitte-vcd-und-duh-starten-online-mitmachaktion-gegen-strassenlaerm), der es Anwohnerinnen mit einem Online-Tool leicht macht, der Stadtverwaltung Lärmschwerpunkte zu melden.
Lärm macht krank. ¾ der Menschen in der Stadt fühlen sich durch Straßenlärm gestört. Straßenlärm ist mit Abstand die größte Lärmquelle und mindert unsere Lebensqualität. Das Ohr als Alarmorgan können wir schlecht ausschalten oder schließen wie die Augen, denn es soll uns vor Gefahren warnen.
Nach der Luftverschmutzung ist Straßenlärm die 2-größte umweltbedingte Ursache für Gesundheitsprobleme. Die Europäische Umweltagentur und die WHO sehen Werte von 55 Dezibel als hohe Lärmbelastung. Ab 40 Dezibel gibt es bereits ein relevantes Risiko für eine Herzerkrankung. Laut dem Verbraucherschutzministerium geht eine Dauerbelastung von 65 Dezibel am Tag mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko einher. Nach der Schweizer SIRENE Studie von 2019 steigt das Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt um 4 % pro Zunahme des Lärms um 10 Dezibel. Krankheiten, die mit der dauernden Lärmbelastung verbunden sind sind
- Schafstörungen
- Bluthochdruck und ischämische Gefäßerkrankungen
- Diabetes
und das Risiko für Depressionen und Angststörungen steigt.
2016 sind laut UBA dadurch Gesundheitskosten von 1,77 Miliarden Euro entstanden.
Schulweg
Bei Kindern kann zu viel Lärm die Sprachentwicklung und die mentale Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, bis hin zu kognitiven Entwicklungsstörungen.
Gegenmaßnahmen:
-passive Maßnahmen wie Schallschutzfenster und Flüsterasphalt
- die wichtigste Maßnahme ist ein Tempolimit. 30 anstatt 50 km/ h wird als halb so laut empfunden. Deshalb empfehlen wir Tempo 30 in der Feldstraße und 30 km/h oder weniger für die gesamte Innenstadt.
Elektromobilität ist bei Autos keine Gegenmaßnahme gegen Lärm, da die Reifengeräusche ab 30 km/ h die Motorgeräusche übertönen. Aber ein Verbrennermoped ist so laut wie 100 Elektromopeds.
Alle Maßnahmen der Verkehrsverlagerung sind hilfreich von der individuellen Autonutzung hin zum öffentlichen Verkehr (außer Hin und Wech da wenig Ridpooling zustande kommt). Der Bau von attraktiven, breiten und geschützten Rad- und Fußwegen ist unter gesundheitlichen und Sicherheitsaspekten positiv zu bewerten. Wege müssen auch Lärm geschützt sein. Weniger kostenlose oder günstige Parkplätze anbieten hilft auch (push und pull Faktoren).
Dokumente zur Lärmkartierung und der Lärmaktionsplan der Stadt Neumünster: https://www.neumuenster.de/wirtschaft-bauen/planen/stadtentwicklung/laermaktionsplanung/
Die Ortsgruppe informiert:
Wann? am 21.9.24 von 10.00 bis 14.00 Uhr
Wo? am Kleinflecken
Jane´s Walk zum Straßenlärm:
Wann? am 21.9.24 von 12.00 bis 14.00 Uhr
Wo? Start am Kleinflecken am Durchgang (unten auf der Straße) zwischen dem Museum Tuch und Technik und der Stadthalle
Ziel an der Plöner Straße, Ecke Rudolf-Weißmann-Straße
Der Rundgang wird auch am Mittwoch, den 18.9. um 16.00 Uhr in umgekehrter Reinfolge angeboten – Startpunkt in der Plöner Straße.