Die VCD Ortsgruppe unterstützt ausdrücklich die Einrichtung von temporären Sonderspuren für Fuß- bzw. Radverkehr. Dafür haben wir fünf gewichtige Gründe:
- In Flensburg sind viele Bürgersteige und Radwege zu schmal.
Die Mindestbreite für Gehwege (2,50 Meter) und für Radwege (1,50 Meter, möglichst aber 2,00 Meter) ist häufig unterschritten. Wenn man sich zu Fuß oder per Rad begegnet, ist der Abstand oft nur einzuhalten, wenn eine Person auf die Straße ausweicht. Das kann zu Gefahrensituationen führen.
- Der Mindestabstand von 1,5 Metern ist die wirksamste Präventionsmaßnahme, über die wir gegenwärtig verfügen.
Daher ist das Abstandsgebot in praktisch sämtliche Anordnungen aufgenommen. Wie man in Gesprächen immer wieder erfahren kann, legen viele Menschen auch großen Wert darauf. Denn sie wollen zum Beispiel Angehörige vor einer möglichen Infektion schützen.
- Viele Menschen steigen derzeit aufs Rad um.
Wenn man die Nutzung der Verkehrsmittel vergleicht, entscheiden sich aktuell mehr Menschen, zu Fuß zu gehen oder radzufahren. Das bestätigen Untersuchungen. Flensburger Fahrradhändler berichten, dass ihnen die Kunden förmlich die Tür einrennen, um Pedelecs zu erwerben. Der Radverkehr wird also voraussichtlich weiter zunehmen.
- Grenzöffnung und Ausflugsverkehr bringen wieder mehr Enge.
Zu bedenken ist auch: Wenn jetzt die Grenzen geöffnet werden und Urlaubsreisen generell möglich sind, wird es auf unseren Straßen und Wegen deutlich enger. Gäste und Touristen sind herzlich willkommen. Gleichzeitig steigt damit das Infektionsrisiko und das Abstandsgebot wird erheblich dringlicher.
- Die Einrichtung von Radwegen hilft sparen.
Wenn auf vierspurigen Straßen Spuren für Radwege umgewidmet werden, kostet das Geld. Gleichzeitig sinken dadurch langfristig die Unterhaltskosten des Straßennetzes. Denn Radfahrende schädigen die die Straße erheblich weniger als der motorisierte Verkehr. Die Straßen müssen dann nicht so häufig neu asphaltiert werden.
Aus diesen Gründen sehen wir hier Handlungsbedarf. Dort, wo Radwege nicht breit genug oder Bürgersteige zu schmal sind, so dass sich Fußgängerinnen und Radfahrer nicht mit dem gebotenen Sicherheitsabstand begegnen können, sollten temporäre, gesicherte Sonderspuren für den Fuß- bzw. Radverkehr (sog. Popup-Radwege) geschaffen werden.