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PM: VCD Nord begrüßt neue Konzepte für den Hauptbahnhof - sieht lange Tunnel aber kritisch

Die Bürgerschaftsfraktion der Linkspartei hat eine Studie vorgelegt, in der eine Alternative zum Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) vorgestellt wird. Anstatt eines sechs Kilometer langen Tunnels zwischen dem Hauptbahnhof und Altona/Diebsteich entlang der Verbindungsbahn soll dem Vorschlag zu Folge ein knapp 15 km langer Fernbahntunnel von Harburg aus unter der Elbe und dem Hauptbahnhof hindurch nach Rothenburgsort gebaut werden. Unter dem Hauptbahnhof entstünde dabei ein neuer Fernbahnhof in einem Tunnel, der um 90° zu den heutigen Gleisachsen gedreht wäre und vollständig bergmännisch errichtet werden müsste.

Der VCD Nord hält ein derartiges Bauwerk, welches die Dimensionen des VET übertrifft, für wenig realistisch. Beim Bau von Tunneln müssen die hohen
Kosten, die enormen CO2-Emissionen und eine Fertigstellung erst in mehreren Jahrzehnten bedacht werden, wobei all das bei diesem Bauwerk umso mehr ins
Gewicht fällt, da es die mit Abstand längste Tunnelvariante darstellt, die bisher in Hamburg geplant wurde.

Im Falle einer grundsätzlichen Fixierung auf einen Fernbahntunnel empfähle sich die Prüfung verschiedener Standorte für die Station am Hauptbahnhof, die gegebenenfalls auch in offener Bauweise zu errichten wäre.

In den letzten beiden Jahren hat sich der VCD intensiv mit dem Ausbau des Hamburger Hauptbahnhofes befasst und dabei das Konzept von Schiene-Plus-Hamburg, entwickelt von Jonas Spanier, unterstützt (https://www.schiene-plus.hamburg/).

Dieses sieht vor, den zu kleinen Hauptbahnhof durch einen Neubau am Standort Berliner Tor zu ersetzen und so ein höheres Passagieraufkommen zu
ermöglichen. Zudem verfügte der neue Bahnhof über genügend betriebliche Kapazitäten, dass Fernzüge dort ihre Fahrt beginnen oder beenden können,
anstatt faktisch leer nach Altona zu fahren und dabei die Verbindungsbahn unnötig zu belasten. Eine Überführung zum ICE-Werk Eidelstedt kann dabei
über die Güterumgehungsbahn erfolgen, für deren zweigleisigen Ausbau sich der VCD bereits seit vielen Jahren einsetzt.

*„Statt immer größere Tunnelideen in die Welt zu setzen, wird es angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise und klammer Kassen höchste Zeit, auf
Konzepte ohne größere Tunnelbauwerke mit möglichst hohem Nutzen zu setzen“*, so Jonas Spanier vom VCD Nord, Mitglied im Dialogforum Schiene
Hamburg-Altona.

Das Konzept von Schiene-Plus-Hamburg sieht zusätzlich eine durchgehende Gleisachse von Süddeutschland zum Fehmarnbelttunnel nach Skandinavien vor.
Schiene-Plus setzt außerdem auf eine neue oberirdische Gleisverbindung über die Elbe entlang der A255 / A1 mit einem Regionalbahnhof in Kirchdorf-Süd.

Für Rückfragen

Email: hamburg@vcd-nord.de

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