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PM: Verkehrsclub kritisiert Ergebnisse zu Durchbindungen am Hauptbahnhof

Nach der Berichterstattung des Mobilitätsnachrichtenportals NAHVERKEHR HAMBURG über die Ergebnisse einer Studie zur Durchbindung von Regionalzügen am Hamburger Hauptbahnhof, zeigt sich der ökologische Verkehrsclub VCD enttäuscht. Auf besonderes Unverständnis stoßen dabei die Argumente der Hamburger Verkehrsbehörde gegen kurzfristige Verbesserungen.

Nach der Berichterstattung des Mobilitätsnachrichtenportals NAHVERKEHR HAMBURG über die Ergebnisse einer Studie zur Durchbindung von Regionalzügen am Hamburger Hauptbahnhof, zeigt sich der ökologische Verkehrsclub VCD enttäuscht. Auf besonderes Unverständnis stoßen dabei die Argumente der Hamburger Verkehrsbehörde gegen kurzfristige Verbesserungen.

Der VCD Nord hatte schon vor mehreren Jahren Konzepte zur Durchbindung der Züge aus Richtung Elmshorn und Buchholz bzw. Lüneburg über den Hamburger Hauptbahnhof erarbeitet. Derzeit enden Regionalzüge am Hauptbahnhof und warten dort bis zu 45 Minuten auf die Rückfahrt. In dieser Zeit kann aus der selben Richtung kein anderer Zug in den Hauptbahnhof einfahren. Würde jedoch stattdessen der Zug aus Buchholz nach kurzem Halt Richtung Itzehoe weiter fahren, würden Kapazitäten im Hauptbahnhof frei.

Die Argumentation des Gutachtens, der Durchbindung stünden die Ausgestaltung der Verkehrsverträge mit den Eisenbahnunternehmen und teilweise zu kurze Bahnsteige entgegen, will der VCD nicht gelten lassen. „Verkehrsverträge sind nicht in Stein gemeißelt und Bahnsteige können in überschaubarer Zeit verlängert werden. Darauf zu verzichten und mit weiteren Verbesserungen bis zum Umbau des Hauptbahnhofs bis zum Jahr 2033 zu warten ist den Fahrgästen gegenüber inakzeptabel“, sagt VCD Nord Vorstandsmitglied Alexander Montana.

Auch dem Argument des Gutachtens, dass Durchbindungen generell anfälliger für Verspätungen seien, widerspricht der VCD. "Derzeit steht mindestens ein Zug aus Kiel samt Personal im Hauptbahnhof. Würde man diesen als Reservezug nutzen und bei größeren Verspätungen für einen anderen Zug einschieben, könnte die Qualität insgesamt sogar verbessert werden" so Montana.

Im Kieler Verkehrsministerium hat man das Konzept des VCD bereits mit Interesse aufgenommen. Der VCD Nord hofft nun zeitnah das gesamte Gutachten vorgelegt zu bekommen und fordert, dass das Fahrplankonzept des VCD ebenfalls gutachterlich geprüft und berücksichtigt wird.

Das VCD Konzept im Überblick:

  • einheitliche Doppelstockzüge zwischen Itzehoe und Uelzen sowie zwischen Kiel und Bremen
  • 6 Minuten Halt im Hamburger Hauptbahnhof mit bahnsteiggleichem Umstieg auf die andere Linie (Itzehoe-Uelzen / Kiel-Bremen)
  • Durch kürzeren Aufenthalt der Züge im Hauptbahnhof mehr Kapazität durch entfallende Kreuzungsfahrten
  • spätestens mit Fertigstellung des Fernbahnhof in Diebsteich 2027, direkte Verbindungen aus Niedersachsen zu den Bahnhöfen Dammtor und Diebsteich
  • Verlängerung einzelner Bahnsteige in Schleswig-Holstein und Niedersachsen nötig. Dies ist jedoch schneller zu realisieren als neue Gleise zu bauen
  • ab 2027 Halt von allen Zügen in Harburg, Bergedorf und Diebsteich
  • Überprüfung von Fernverkehrshalten in Dammtor zugunsten eines besseren Regionalverkehrs
  • Fahrten über die heutige Güterumgehungsbahn
  • Langfristig sollen Fahrgäste in Pinneberg und Harburg bahnsteiggleich umsteigen können, um von dort mit einem Regionalzug nach Barmbek und in die City Nord fahren zu können


Was läuft aus Sicht des VCD derzeit falsch im Hauptbahnhof?

  • Züge des metronom meist 15 min am Bahnsteig und wechseln dabei die Fahrtrichtung.
  • In der Zeit kann dann kein weiterer Zug, bspw. ein ICE, den belegten Bahnsteig anfahren.
  • Für viele Fahrgäste bedeutet die Endstation Hauptbahnhof ein Zwangsumstieg auf die S-Bahn, was zu unnötigen Fußwegen führt und den Bahnhof zusätzlich belastet.
     

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