Ortsgruppe Neumünster, Neumünster, Fußverkehr, Klimaschutz, Mobilität in der Stadt, Stadt- & Regionalplanung
Ortsgruppe Neumünster

Stadtrundgang

Sommer in der Stadt

am 27.7.2025 von 10.30 bis 12.30 Uhr

Bei dem morgendlichen Jane`s Walk (4 Kilometer) nehmen wir uns die Wege und Straßen im Sommer vor. Treffpunkt ist am Kleinflecken 28 (Nähe der Ecke Mühlenhof) bei dem Hausdurchgang. Die Stadtwanderung dauert ca. zwei Stunden. Wir werden die Außentemperatur an manchen Stellen messen und durch mehrere Quartiere wandern.

Am Sonntag, dem 27. Juli, findet ein großer Rundgang durch zwei Stadtteile zum Thema „Sommer in der Stadt“ statt. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr am Kleinflecken (in der Nähe der Ecke Mühlenhof) am Durchgang zwischen Bausparkasse und Zahnärztepraxis. Die Ortsgruppe des Verkehrsclub lädt dazu ein. Während des 4 Kilometer langen Rundgang messen wir die Temperatur an mehreren Orten. Wie sich Hitze und eine stärkere Neigung zu Wetterextremen an verschiedenen Punkten der Stadt auswirken und was dagegen gemacht werden kann, schauen wir uns gemeinsam an. Eventuell nimmt das Freie Radio Neumünster Tonaufnahmen für das nächste Umweltmagazin auf. Der Rundgang dauert zwei Stunden.

Verschiedene Teile der Stadt sind in unterschiedlicher Weise durch Grünflächen und Gewässer beeinflusst. Aber auch Gebäude, Verkehr und Asphaltboden spielen eine wichtige Rolle beim Stadtklima. Ob wir uns draußen wohlfühlen können, hängt direkt von der Stadtumgebung ab. Viele “Klimaoasen” mit Schatten und Frischluftschneisen tragen dazu bei.  Die Anpassung unserer Stadt an mehr Starkregenereignisse und kluger Wasserhaushalt durch Entsieglung ist ebenfalls wichtig.

Zitat aus dem Klimaschutz und -anpassungsplan der Stadt Neumünster (Seite 63):

Klimagerechte Umgestaltung und Neugestaltung
von Spielplätzen, Schulhöfen und Sportanlagen
Spiel- und Sportplätze in potentiell überflutungsgefährdeten Gebieten sollten möglichst vor Überflutungen geschützt werden, etwa durch ein Höherlegen der Flächen oder durch die Schaffung von Retentionsflächen im Einzugsgebiet. Ist eine Flutung der Fläche
nicht zu verhindern bzw. liegt der Spiel- oder Sportplatz in einem Einzugsgebiet einer kritischeren Senke oder im Bereich sensibler Infrastruktur, kann die Fläche so gestaltet werden, dass sie neben ihrer Hauptnutzung im Fall seltener Starkregenereignisse (im
Schnitt einmal pro Jahr) kurzzeitig auch als Einstaufläche dienen kann. Ein Beispiel ist der Spielplatz am Tivoli, welcher in der Senke der Schwale liegt und entsprechend hochwasserangepasst gestaltet werden sollte.“

Wenn es heiß ist, merkt man ganz deutlich die Temperaturunterschiede an den verschiedenen Stellen in der Stadt. Was passiert, wenn die Durchschnittstemperaturen im Sommer steigen?

- höhere Luftfeuchtigkeit (führt zu mehr Wolkenbildung)

- trockenere Böden

- häufigere Extremwetter mit Überschwemmungsgefahr

https://www.neumuenster.de/verkehr-umwelt/klima-umweltqualitaet/klimaanpassung/strategie-und-massnahmen

Maßnahmen dagegen:

- weniger Asphalt, Schottergärten und andere geschlossene Böden entsiegeln (in Hamburg und anderswo gibt es den Wettbewerb Abpflastern und einmal im Jahrein Asphaltsprengerfest, Zitrat: https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bukea/themen/boden-und-geologie/bodenschutz/abpflastern)

- Regenwasser nicht mehr nur schnell ableiten, sondern speichern (Konzept der Schwammstadt)

- mehr Grün und große Bäume, als Schattenspender

- Infokampagnen (Aufkleben für Pflegeheime), allgemeiner Umbau der Infrastruktur

Wer ist durch die Klimafolgen am meisten beeinträchtigt?

- alte Menschen, chronisch Kranke, Kinder, Menschen, die draußen arbeiten oder sich in schlecht kühlbaren Räumen aufhalten (schlecht gedämmte Dachgeschosswohnungen, im Auto auf Parkplätzen)

Die DUH hat viele Städte kürzlich an Hand von Satelittenbildern eingeschätzt, ob sie gegen den Klimawandel gewappnet sind mit einem Ampelsystem. Grün bedeutet sehr gut, Gelb grenzwertig gewappnet und bei Rot besteht ein akuter Handlungsbedarf. 

Neumünster wurde als mittelprächtig Gelb eingeteilt: https://www.tagesschau.de/wetter/deutschland/klima-deutschland-staedte-hitze-umwelthilfe-100.html

Verkehrsberuhigte Wohnviertel (NL Blumenkohlviertel https://marmotamaps.com/de/gesellschaft-in-bewegung/)

Die Blumenkohlröschen sind die Zufahrten/ öffentliche Straßen zu den Einfamilienhäusern oder Villen. Die Lebensbereiche Wohnen, Freizeit, Einkaufen und Arbeit sind bei der funktionalen Stadtgliederung räumlich voneinander getrennt (https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/funktionale-stadtgliederung/2759). Das Wohnviertel kann schlecht durch den öffentlichen Nahverkehr erschlossen werden, weil die Straßen zu klein und die Bevölkerungsdichte sehr gering ist (oft pro Haus nur 1-2 Menschen). Dadurch ergeben sich lange Wege, die häufig gefahren werden. Obwohl die Autos oft nicht zu sehen sind, besitzen die Bewohner der Blumenkohlviertel pro Kopf mehr Auto, als z. B. Menschen in der Innenstadt.

Durch „Verkehrsadern“ gelangen die Bewohner der Blumenkohlviertel in die Innenstadt, auf den Ring, zur Arbeit….dort werden ihnen im öffentlichen Raum ca. 3 Parkplätze pro Auto bereit gestellt. Dadurch werden bis zu 40 Prozent des öffentlichen Raums in den Innenstädten zu Parkraum um gewandelt. Es verschlechtert sich der Aufenthalt in der Öffentlichkeit. Es entsteht ein ineffizientes Verkehrssystem mit viel hin und her für jedes Erfüllen der einzelnen „Funktionen“. Es entstehen vermehrt Staus zur Rushhour und Straßenüberlastung.

Lösungkonzepte: 

-15 Minuten Stadt

-Feinmobilität

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