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PM: VCD Nord fordert klares Konzept zur Bäderbahn

Mit Interesse hat der Verkehrsclub Deutschland (VCD, Landesverband Nord) die Berichterstattung zur Bäderbahn in der letzten Wochen verfolgt. Wie vom VCD Nord immer verlangt, soll nun die Strecke der Bäderbahn in Gänze erhalten bleiben. Als Fahrgast- und Umweltverband kann der VCD dieses nur begrüßen. Allerdings soll nach aktuellem Vorplanungsstand der alte Bahnhof in Haffkrug bestehen bleiben, was für Fahrgäste sowie die Gemeinde Haffkrug alles andere als optimal ist. Zudem weigert sich das Land Schleswig-Holstein nach jetzigem Stand immer noch, die Gemeinden Timmendorfer Strand und Scharbeutz vernünftig per Bahn anzubinden.

VCD schlägt Kompromisslösung vor

Daher hat der VCD an einem Kompromiss gearbeitet, in welchem sich hoffentlich alle Beteiligten wiederfinden: Die Deutsche Bahn, der Bund, das Land Schleswig-Holstein, die Hansestadt Lübeck, der Kreis Ostholstein sowie die anliegenden Gemeinden. Das Konzept des VCD Nord sieht vor, dass die heutige Bäderbahn nördlich der Autobahnausfahrt Scharbeutz mit der Neubaustrecke verbunden wird. Dann könnte die Strecke im Bereich des heutigen Bahnhofs Haffkrug stillgelegt und abgebaut werden. Somit entfiele der Bahnübergang in Haffkrug, was auch ausdrücklicher Wunsch der Gemeinde ist. Würde ein Teil des Regionalverkehrs über die Bäderbahn-Strecke verkehren, müsste in Scharbeutz kein neuer Bahnhof auf der „Grüne Wiese“ gebaut werden.  

„Da der Bahnhof Scharbeutz nicht nur optimal liegt, sondern auch modern ist, müsste lediglich der Bahnsteig in Timmendorfer Strand saniert werden“, erklärt Alexander Montana aus dem Landesvorstand des VCD Nord. 

Laut den Vorschlägen des VCD würden nach Inbetriebnahme der festen Fehmarnbeltquerung die Züge nach Neustadt als Akkutriebwagen über die heutige Bäderbahn verkehren. So wäre vor allem der Verkehr zwischen den Badeorten an der Lübecker Bucht gesichert. Von Fehmarn würden zusätzlich Doppelstockzüge über die Neubaustrecke nach Lübeck fahren, ein Übergang zwischen den Produkten wäre in Haffkrug möglich. Der VCD empfiehlt, gleichzeitig in Haffkrug die Möglichkeit der Zugteilung technisch vorzusehen. Je nach Betriebskonzept könnten mit einem Fügelkonzept im Winter- oder Sommerhalbjahr in Haffkrug sogar Zugleistungen eingespart werden. Zwischen Bad Schwartau und Lübeck wäre ohnehin mit Kapazitätsengpässen zu rechnen. Daher ist auf diesem Abschnitt der dreigleisige Ausbau obligatorisch. Nur so könnten jeweils zwei Züge gleichzeitig nach Lübeck hinein bzw. wieder herausfahren. Die NAH.SH arbeitet bereits an Konzepten mit vier Zügen je Stunde zwischen Lübeck und Bad Malente. Der VCD sieht darin eine ineffiziente Ausnutzung ohnehin knapper Streckenkapazitäten, und hat ein effizienteres Konzept entwickelt: 

„Wir empfehlen den Halbstundentakt zwischen Lübeck und Kiel als Expresszug und eine stündliche Regionalbahn von Lübeck nach Lütjenburg mit einem Zugteil nach Neumünster. In Eutin würden die Zugteile geflügelt“, so Jonas Spanier aus dem Vorstand des VCD Nord, der das entsprechendes Fahrplankonzept ausgearbeitet hat.

Aus Sicht des VCD hätte das vorliegende Konzept auch für den Landkreis Ostholstein Vorteile. Es bestünde nicht nur Planbarkeit, sondern man müsste auch keine zusätzlichen Busse aus Scharbeutz und Haffkrug zu den Bahnhöfen an der Neubaustrecke fahren lassen. Die Hansestadt Lübeck könnte an ihrem Konzept einer Regio-S-Bahn festhalten und entsprechende Planungen vorantreiben. Eine Regionalbahn als S-Bahn würde die kleinen Stationen bis Lütjenburg und Neustadt stündlich anfahren. Der Bund sowie die Deutsche Bahn hätten ebenso Planbarkeit, der „Letter auf Intent“ mit der Bedingung, dass alle Züge nach Fehmarn über die Neubaustrecke fahren müssten, bliebe erfüllt. Da die bisherige Bäderbahn keine Oberleitung bekommt, würden auch keine Güterzüge durch die Badeorte verkehren. 

VCD: Alle Akteure kurzfristig einbinden

Der VCD Nord appelliert an die neue Verkehrsstaatssekretärin Susanne Henckel, kurzfristig alle Akteure einzubinden und diesen Kompromissvorschlag ernsthaft zu erörtern. Aus Sicht des Fahrgastverbandes könnten bei einer Umsetzung alle Beteiligten ihr Gesicht wahren, es gäbe keine „Verlierer“. Zudem wäre diese Lösung für Bahnreisende und Steuerzahlende am vernünftigsten. Eine Bahnstrecke entlang der Badeorte an der Ostsee betriebsbereit zu halten, hierfür aber kein Konzept zu haben, wäre nicht zu verantworten. Abschließend fordert der Verkehrsclub die Akteure auf, endlich eine attraktive Regelung zu schaffen, damit Gäste mit Kurkarte die Urlaubsregion ohne Auto erkunden können.
 

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