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Beim Themenabend Starke Schiene wurde ein umfassendes Konzept als Alternative zum VET vorgestellt. Dass es alternative Denkansätze gibt, die nicht in die Entscheidung pro VET eingeflossen sind, zeigt Jonas Spanier in dem von ihm entwickelten Konzept „Schiene Plus“.
>>Der VET lässt das eigentliche Kernproblem, den zu kleinen Hauptbahnhof, weitestgehend ungelöst.<<
Als Enak Ferlemann am 11. Dezember 2020 bei der Eröffnung des S-Bahn-Station Elbbrücken den so genannten „Verbindungsbahn-Entlastungstunnel (VET)“ verkündete, kam das mehr als überraschend. Das Hamburger Abendblatt schrieb: „Völlig unerwartet hat der Staatssekretär im BMVI, Enak Ferlemann, den Plan am Sonnabend verkündet.“ Seitdem wird darauf gedrängt, bestehende Pläne nun auch mal konkret anzugehen, anstatt nachträglich über bereits gefallene Entscheidungen zu diskutieren.
Der VCD Nord stellt hierzu fest:
Das Problem ist, dass über den VET auch vor der Entscheidung, ihn zu bauen, nicht transparent diskutiert wurde. Es ist daher dringend erforderlich, alle in Frage kommenden Varianten für den Ausbau des Bahnknotens Hamburg nun endlich auf den Tisch zu legen und in einem transparenten Prozess eine demokratische Entscheidung zu fällen.
Dass es alternative Denkansätze gibt, die nicht in die Entscheidung pro VET eingeflossen sind, zeigt Jonas Spanier in dem von ihm entwickelten Konzept „Schiene Plus“.
>>Der VET lässt das eigentliche Kernproblem, den zu kleinen Hauptbahnhof, weitestgehend ungelöst.<<
Zentraler Punkt zum Ansetzen des Hebels in seinem Konzept ist, im Gegensatz zum VET, nicht die Verbindungsbahn, sondern der Hauptbahnhof. >>Sogar Enak Ferlemann selbst schlug bereits 2020 „als spätere Ergänzung“ zum VET ein noch größeres Tunnelbauwerk unter dem Hauptbahnhof vor. Hinzu kommt, dass die Überlastung der Verbindungsbahn, welcher der VET entgegenwirken soll, zu mehr als der Hälfe aus Zu- und Abführungsfahrten der Fernverkehrszüge zum bzw. vom Hauptbahnhof, also eigentlich Betriebsfahrten, resultiert. VET bedeutet also: Milliarden für die Fahrt aufs Abstellgleis!<< sagt Jonas Spanier. >>Mit einer deutlichen Kapazitätssteigerung im Bereich des Hauptbahnhofs könnten die Fernverkehrszüge dort die Fahrtrichtung wechseln und über die Güterumgehungsbahn zu den Bahnbetriebswerken in Eidelstedt geführt werden. So würde die Notwendigkeit für den VET entfallen.<<
Um diese Kapazitätssteigerung zu erreichen, schlägt er einen Neubau des Hauptbahnhofs, etwa einen Kilometer weiter östlich, an der heutigen S-Bahn-Station Berliner Tor, vor. Dort sind die meisten Schnellbahnlinien direkt erreichbar, zudem stehe dort ein großes Areal zur Verfügung. Der von Jonas Spanier entwickelte neue Hauptbahnhof verfügt über 27 Gleise für Regional- und Fernverkehr – der derzeitige Hauptbahnhof hat deren 8.
>>Die Vogelfluglinie nach Skandinavien scheitert am Hamburger Hauptbahnhof<<
Zudem sei der Hamburger Hauptbahnhof das fehlende Puzzlestück für die neue Magistrale nach Skandinavien durch den Fehmarnbelttunnel. Derzeit gibt es im Hamburger Hauptbahnhof nur ein einziges Gleis, über welches aus Süden weiter nach Norden gefahren werden kann, was zudem einen Fahrtrichtungswechsel und viele Fahrwegkreuzungen erfordert. >>Schiene Plus schafft eine durchgehende Verbindung von Süden nach Norden und bindet 20 Millionen Skandinavier besser an Mitteleuropa an.<<
Hamburg wäre der klare Gewinner von Schiene Plus, so Jonas Spanier. So würde der Stadt bei Entfall des VET die 7 Jahre dauernde Sperrung des City-Tunnels der S-Bahn (Jungfernstiegtunnel) in eine Richtung erspart bleiben. Auch sind in dem von ihm erstellten Fahrplanmodell die Verbindungen des Regional- und Fernverkehrs gegenüber dem Deutschlandtakt deutlich erweitert, Hamburg so also besser mit seinem Umland und mit anderen Metropolen verknüpft. Das sei so mit dem VET nicht zu machen.
Das Konzept „Schiene Plus“ ist auf https://schiene-plus.hamburg zum Download verfügbar. Anfragen können direkt an info@schiene-plus.hamburg gestellt werden.