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VCD Nord: Hamburg und Schleswig-Holstein,
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Pressemitteilung
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Der Verkehrsclub Deutschland Nord sieht mit der Neuvergabe der Strecken des metronom die große Chance, die Züge nicht mehr am Hauptbahnhof in Hamburg enden zu lassen, sondern eine Durchbindung von Regionalzügen in der neuen Ausschreibung festzulegen.
Derzeit ist der Hamburger Hauptbahnhof für alle Fahrgäste des Regionalverkehrs Endstation. Dieser Zustand führt teilweise zu langen Standzeiten der Züge und zu unnötigen Umstiegen für Reisende an ohnehin vollen Bahnsteigen und macht Bahnfahren damit für viele unattraktiv.
Der VCD hat sich intensiv mit dem Thema Regionalverkehr beschäftigt und bereits vor Jahren ein eigenes Verkehrskonzept für die Metropolregion Hamburg ausgearbeitet. „Die Durchbindung von Zügen führt nicht dazu, dass der Hauptbahnhof mehr Züge aufnehmen kann, aber diese können länger werden“, so Alexander Montana, Vorstandsmitglied beim VCD Nord. Dann können insgesamt mehr Fahrgäste befördert werden und diese könnten aus durchgebundenen Zügen z.B. auch in Harburg, am Dammtor oder in Pinneberg aus- und einsteigen. Auch der neue Fernbahnhof in Altona würde ab 2027 von diesem Angebot profitieren und mehr Reisende gewinnen.
Für am sinnvollsten hält der VCD eine Durchbindung von Zügen aus Itzehoe nach Lüneburg oder Uelzen. Das Fahrplankonzept des Verkehrsclubs sieht bis Lüneburg einen Halbstundentakt vor. Bardowick und Radbruch würden ebenfalls bedient werden.
Auch könnten Züge aus Kiel nach Bremen durchgebunden werden. Interessant wären laut des Verkehrsclubs ebenfalls eine neue Regionalbahnverbindung von Zeven nach Hamburg und der zweistündliche Halt von Fernverkehrszügen in Buchholz.
Hamburg würde am meisten von Durchbindungen des Regionalverkehrs profitieren, da dann mehr Pendler aus dem Umland vom Auto auf die Bahn umstiegen. Eine Fahrt von Pinneberg nach Harburg würde dann nur noch rund 30 Minuten dauern statt heute 53 min mit der S 3.
Die Vergabe von Nahverkehrsleistungen ist Ländersache und hier ist ein koordiniertes Vorgehen der beteiligten Länder im Interesse der Fahrgäste zwingend erforderlich. Da die meisten Wege innerhalb der Region zurückgelegt werden, kann auch unter Klimaschutzaspekten hier der größte Einspareffekt erreicht werden. Der VCD wird sich nun erneut im Dialogforum Schiene Hamburg-Altona für das Thema Durchbindungen einsetzen und eine gutachterliche Prüfung seiner Überlegungen durchsetzen. Ergänzend fordert der VCD aus Hamburg den niedersächsischen Verkehrsminister Olaf Lies auf, den Punkt Durchbindungen explizit in die Ausschreibungen aufzunehmen und dafür passendes Zugmaterial zu beschaffen, das mit den neuen Zügen aus Schleswig-Holstein kompatibel ist.