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Am Freitagnachmittag (26.04.2024) ist ein Bauzug am Hamburger Hauptbahnhof entgleist und hat den Zugverkehr im gesamten Raum Hamburg lahmgelegt. In diesem Zusammenhang kritisiert der ökologische Verkehrsclub Deutschland (Landesverband Nord, VCD Nord) das Krisenmanagement der S-Bahn Hamburg.
Das Vorstandsmitglied des VCD Nord Alexander Montana war am Freitagnachmittag und Abend als Busfahrer auf der Linie 25 eingesetzt und konnte die Ereignisse direkt verfolgen. Gegen 16:15 Uhr stürmten verzweifelte Fahrgäste der S-Bahn in Altona die Busse und es kam zu langen Wartezeiten und völlig überfüllten Fahrzeugen. Auf Nachfrage des Busfahrers und VCD-Mitgliedes Montana in der Leitstelle der Hochbahn zu der S-Bahn-Störung um etwa 16:45 Uhr gab es keine Information. Aus dem Radio erfuhren Montana und seine Kollegen von der Ursache der Störung in den 17 Uhr-Nachrichten und informierten die Fahrgäste entsprechend mit Fahrtalternativen. Erst um 17:20 Uhr gab die Hochbahn an alle Busse die Information heraus, dass der S-Bahn-Verkehr gestört sei.
„Diese Art der Kommunikation zeigt leider einmal wieder, dass die Leitstellen der Deutschen Bahn und der Hochbahn kaum miteinander sprechen. Bei solchen Großstörungen müssen die Betriebsleiter direkt telefonieren und die Maßnahmen koordinieren“, fordert Alexander Montana vom VCD.
Die mangelhafte Kommunikation ging am Abend weiter. Gegen 21:15 Uhr wurde erneut nur auf Nachfrage übermittelt, dass die S-Bahn wieder fährt. Dies galt jedoch nur für wenige Teilstrecken. Nach Feierabend gab es Angebote von Busfahrern, noch Schienenersatzverkehr zu leisten. Diese wurden jedoch teilweise nicht angenommen – obwohl es wie in Altona immer noch einen großen Fahrgastandrang gab.
„Leider zeigt sich immer wieder, dass der ÖPNV bei Störungen überfordert ist. Diese mangelhafte Zuverlässigkeit ist Gift für die Verkehrswende“, so Montana weiter. Er fordert den Verkehrssenator Anjes Tjarks auf, an Lösungen für eine bessere Kommunikation zu arbeiten. Die Internetseite des HVV zeigte auch am Samstag keine Meldung zu dem Unfall. Die letzte Meldung war vom 24. April zum Marathon. Bei bahn.de wurden am Freitagabend S-Bahn-Verbindungen angezeigt, die es nicht gab. Damit Fahrgäste die alternativen Routen finden, müssen ausgefallene Bahnen auch so in den Systemen entsprechend hinterlegt werden. Abschließend kritisiert der VCD die stundenlange Einstellung des S-Bahn-Verkehrs in Hamburg. Ein Teilbetrieb wie am Samstag muss nach kurzer Betriebsunterbrechung möglich sein. Der Fahrgastverband fordert entsprechend Notfallpläne für die Leitstellen und fragt, ob die Ereignisse nicht auch personelle Konsequenzen bei der S-Bahn Hamburg haben müssen.
Nachfragen: Alexander Montana (Vorstand VCD Nord)
alexander.montana@vcd-nord.de