Geesthacht ist die größte Stadt Schleswig-Holsteins ohne Bahnanschluss. Die Machbarkeitsuntersuchung hält die Reaktivierung für machbar und grob geschätzt für wirtschaftlich. Das schleswig-holsteinische OdeS-Gutachten empfiehlt die Reaktivierung und die Koalitionspartner in SH und HH (CDU, SPD, Grüne) haben nicht nur die Reaktivierung in die Koalitionsverträge aufgenommen, sondern auch jeweils einen parlamentarischen Beschluss dazu gefasst. Wir setzen uns dafür ein, dass das Realität wird!
Wir fordern:
5 gute Gründe für die Reaktivierung Bergedorf ↔ Geesthacht
1. fördert die lokale Wirtschaft
2. erhöht die Attraktivität von Unternehmen auch als Arbeitgeber
3. fördert den lokalen Tourismus
4. erleichtert die Rekrutierung von Ärzt*innen und Pflegepersonal
5. schafft ein zuverlässiges & komfortables Mobilitätsangebot für ca. 60.000 Menschen
(Stand 06/2024)
1. fördert die lokale Wirtschaft
Eine Bahnanbindung erleichtert den Pendelverkehr, was es den Anwohner*innen ermöglicht, in nahegelegenen Städten zu arbeiten, ohne umziehen zu müssen. Dies erhöht die Kaufkraft der Einwohner*innen und stärkt die lokale Wirtschaft durch höhere Konsumausgaben.
2. erhöht die Attraktivität von Unternehmen auch als Arbeitgeber
Eine gute Bahnanbindung trägt dazu bei, dass die Gemeinden zu einem attraktiveren Standort für Unternehmen werden, da qualifizierte Mitarbeiter*innen den Unternehmensstandort besser erreichen. Dies kann zu neuen Unternehmensansiedlungen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen führen und die Steuereinnahmen erhöhen.
3. fördert den lokalen Tourismus
Bahnanbindungen erleichtern Touristen den Zugang zu den Gemeinden, was die lokale Tourismusbranche stärkt. Dies umfasst Hotels, Restaurants, und lokale Sehenswürdigkeiten, die von erhöhtem Besucher*innenverkehr profitieren.
4. erleichtert die Rekrutierung von Ärzt*innen und Pflegepersonal
Eine gute Verkehrsanbindung macht die Gemeinde attraktiver für medizinisches Fachpersonal, da diese einfacher zur Arbeit pendeln können. Dies hilft, offene Stellen in lokalen Kliniken und Praxen schneller zu besetzen.
5. schafft ein zuverlässiges & komfortables Mobilitätsangebot für ca. 60.000 Menschen
Verbesserung des Fahrtkomforts durch umsteigearme bzw. perspektivisch eine umsteigslose Anbindung zum Hauptbahnhof. Ein Zug ist unabhängig von Stau und anderen straßenbezogenen Einschränkungen. Zurücklehnen und losfahren!
(Stand 07/2024)
2020 wurde die Machbarkeitsstudie "Nutzung der Eisenbahnstrecke Geesthacht-Bergedorf für den öffentlichen Verkehr" vorgestellt und im Hamburg-Schleswig-Holstein-Ausschuss beraten (18.11.2020, Drs. 22/2243).
Die MBU kommt zu dem Schluss, dass die Reaktivierung der Strecke grob geschätzt wirtschaftlich sein dürfte.
Dadurch, dass das derzeitige Busnetz ziemlich dicht ist, kommt es durch die Strecke zwar nicht zu Fahrtzeitverbesserungen, aber zu einer höheren Fahrtenzahl. Durch höhere Qualität und höhren Komfort von Schienenverkehr im Gegensatz zum Busverkehr erhöhen sich auch die Fahrgastzahlen, schätzt die Studie (S.122). Wird die Bahn zum Hamburger Hauptbahnhof durchgebunden, kommen weitere Fahrgäste hinzu.
Die Vorzugsvariante ist eine Straßenbahn mit Akku im 20-Minuten-Takt zunächst als eingleisige Strecke nach Bergedorf. In Bergedorf bedarf es einer kurzen Neubaustrecke im Straßenbereich bis zum Bergedorfer Bahnhof, wo ein Umstieg in die S-Bahn ohne Treppensteigen vorgesehen ist. Perspektivisch soll der Takt erhöht werden und eine Durchbindung zum Hamburger Hauptbahnhof erreicht werden.
(Stand 06/2024)
2021 empfiehlt das sogenannte OdeS-Gutachten („Optimierung des Schienenverkehrs in Schleswig-Holstein“) die Reaktivierung der Geesthacht-Strecke (Drs. 19/5543, S. 85).
Laut Gutachten ist die Reaktivierung unabhängig in zwei Schritten möglich, ohne, dass zusätzliche Kosten enstehen: Im ersten Schritt Geesthacht-Bergedorf und im zweiten Schritt die Durchbindung von Geesthacht zum Hamburger Hauptbahnhof.
Das Gutachten hält fest
(Stand 06/2024)
Koalitionsvertrag Hamburg 2020-2025 (SPD/Grüne): „Sollte Schleswig-Holstein Bemühungen entfalten, die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Bergedorf und Geesthacht weiter voranzubringen, werden die Koalitionspartner dies entsprechend begleiten.“ (S. 103)
Koalitionsvertrag Schleswig-Holstein 2022-2027 (CDU/Grüne): „Wir wollen Geesthacht, als die aktuell bevölkerungsreichste Stadt in Schleswig-Holstein ohne eigenen SPNV, an den Schienenpersonennahverkehr anschließen und in Zusammenarbeit mit der Freien und Hansestadt Hamburg die Reaktivierung der Bahnstrecke Bergedorf–Geesthacht vorantreiben.“ (S. 198)
Wahlprogramm Hamburger Grüne 2020: „Gemeinsam mit der Metropolregion setzen wir uns zudem dafür ein, die bestehende Gleisstrecke Geesthacht-Bergedorf nach Hamburg zu reaktivieren und neue Bahnverbindungen herzustellen, um das Umland besser an Hamburg anzubinden und den motorisierten Individualverkehr von Pendler*innen in die Innenstadt zu reduzieren.“ (S. 29)
Wahlprogramm Hamburger SPD 2020: nichts
Wahlprogramm Grüne Schleswig-Holstein 2022: indirekt, „Wir setzen das Gutachten zur Optimierung des Schienenverkehrs in Schleswig-Holstein (OdeS) im Rahmen des nächsten Landesnahverkehrsplans konsequent um, entwickeln es weiter und streben die Beschleunigung von Maßnahmen an, deren Realisierung derzeit erst nach 2027 angedacht ist. Hierbei setzen wir Prioritäten beim Ausbau belasteter Korridore durch Überhol- und Ausweichmöglichkeiten sowie bei Strecken, die Umleitungsverkehre ermöglichen, und solchen, die verlässlichere Bahnverbindungen sichern.“ (S. 137)
Wahlprogramm CDU Schleswig-Holstein 2022: „Wir wollen Geesthacht, als die aktuell bevölkerungsreichste Stadt in Schleswig-Holstein ohne eignen Anschluss an das Schienennetz, anschließen und in Zusammenarbeit mit der Hansestadt Hamburg die Reaktivierung der Bahnstrecke Bergedorf–Geesthacht vorantreiben.“ (S. 44)
(Stand 06/2024)
Im Oktober 2023 haben der Schleswig-Holsteinische Landtag (Drs. 20/1480) und die Hamburgische Bürgerschaft (Drs. 22/13097) gleichlautende Anträge beschlossen:
"die Reaktivierung der Eisenbahnstrecke von Geesthacht nach Hamburg mit einem hochwertigen Schienenpersonenverkehr aktiv weiterzuverfolgen und
hierfür die Grundlagen- und Vorplanung einzuleiten,
die Finanzierung der Planung durch die beteiligten Länder sicherzustellen,
die Erfüllung der Voraussetzungen für eine Bundesförderung nach Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz im Rahmen der Planung anzustreben
und der Hamburgischen Bürgerschaft und dem Schleswig-Holsteinischen Landtag regelmäßig im Rahmen der Sitzungen des Gemeinsamen Ausschusses für die Zusammenarbeit der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg über die erzielten Sachstände zu berichten."
Ein gleichzeitiger Antrag der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft wurde abgelehnt (Drs. 22/13183).
Dem ganzen Voraus ging ein Antrag der Hamburger CDU mit dem Titel "Attraktivität der Metropolregion Hamburg - Bessere Anbindung nach Geesthacht forcieren" (Drs. 22/5624), der am 18.05.2022 im Hamburg-Schleswig-Holstein-Ausschuss beraten wurde (Drs. 22/8347). Als Ergebnis wurde damals ein Ausschusspetitum von SPD, Grünen, CDU und Linke beschlossen, dass die Verbindung nach Geesthacht als wichtig anerkennt und fordert, dass der Hamburger Senat sich auf Bundesebene für die Erhöhung der Regionalisierungsmittel einsetzen solle.
(Stand 06/2024)
Die Hamburgische Bürgerschaft hat über den gleichlautenden Antrag mit Schleswig-Holstein hinaus noch Details zur Streckenführung in Bergedorf beschlossen (Teil B der Drs. 22/13097).
"B. Der Senat wird ferner ersucht, im Rahmen der Grundlagen- und Vorplanung für die Reaktivierung der Eisenbahn-
strecke von Geesthacht nach Hamburg (Bergedorf) und den Neubau einer Verbindungsstrecke zum Bahnhof Bergedorf
für die höhengleichen Bahnübergänge Weidenbaumsweg/Sander Damm, Vierlandenstraße und Curslacker Heerweg im Rahmen einer Verkehrsuntersuchung Lösungen zu entwickeln, damit der Verkehrsfluss (Kfz-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr) hier aufrechterhalten bleibt,
Lösungen für den jeweils notwendigen Lärm- und Erschütterungsschutz entlang der Bahnstrecke zu entwickeln,
angrenzende Quartiersentwicklungen im Bezirk Bergedorf zu berücksichtigen,
das Bezirksamt und die Bezirksversammlung Bergedorf eng in die Planungen miteinzubeziehen."
(Stand 06/2024)
Im rechtskräftig gewordenen Planfeststellungsbeschluss zur A25 Ortsumfahrung Geesthacht ist vorgesehen, die Bahnstrecke zwischen Geesthacht und Bergedorf auf Höhe des Ortsteils Besenhorst zu überqueren. Die Breite der geplanten Autobahnbrücke ist lediglich für die bestehende eingleisige Strecke ausgelegt. Das gefährdet den Ausbau der Strecke und den Bau des dort geplanten Radschnellwegs. Wir fordern deshalb eine sogenannte Bauvorleistung, nämlich dass die Autobahnbrücke entsprechend breit gebaut wird, damit später ein zweites Gleis und der Radschnellweg dort gebaut werden können.
Hier unsere Pressemitteilung dazu.
(Stand 06/2024)
Wir fordern:
(Stand 06/2024)
Es gibt eine Vernetzungsgruppe Pro Bahnreaktivierung.
Wenn du mehr wissen willst, schreib Janna!