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Für Aufbruchsstimmung sorgt die "Landes-Radstrategie 2030". Nun geht es darum, Radverkehrskonzepte und Planungen zu entwickeln, um Fördermittel zu beantragen. Bei der Online-Veranstaltung "Wo bitte geht’s zum Radweg?" für den Kreis Schleswig-Flensburg und die Stadt Flensburg beantwortete Dr. Thorben Prenzel, RAD.SH, am 21.01.2021 Fragen dazu. Schwerpunktmäßig ging es um Fördergelder, die Einsetzung einer Person als Radverkehrsbeauftragte, Konzeptentwicklung und die Bildung eines Arbeitskreises zur Umsetzung.
Mit der "Landes-Radstrategie 2030" hat sich Schleswig Holstein beim Radverkehr ambitionierte Ziele gesetzt. Bis 2030 sollen in ganz Schleswig-Holstein 30 Prozent der Verkehrsteilnehmer:innen mit dem Rad unterwegs sein. Doch, so eine Untersuchung von RAD.SH, nicht überall stehen dafür die notwendigen Strukturen bereit.
Besonders wichtig ist, wies Dr. Thorben Prenzel, Geschäftsführer von RAD.SH, bei der gut besuchten Veranstaltung hin, dass vor Ort eine Person mit der Aufgabe betraut wird, sich um den Radverkehr zu kümmern. Dazu kommt die Entwicklung eines Radverkehrskonzept, das den derzeitigen Stand und vorgesehene Routen enthält. Und schließlich sollte ein Arbeitskreis mit Verantwortlichen und Engagierten aus Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit sich an die Umsetzung machen.
In Schleswig-Holstein stehen für den Radwegebau in den nächsten zwei Jahren bis zu 75 Mio. Euro zur Verfügung. "Diese investiven Mittel sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre beantragt und innerhalb der nächsten drei Jahre verbaut werden. Es muss also schnell gehen", stellt Prenzel fest.
Engagierte:r Bürger:innen können vor Ort Kontakt aufnehmen und hinweisen: Es gibt Fördermöglichkeiten, bitte kümmert euch darum!
Angesichts der klammen Kassen zu Coronazeiten hat Prenzel einen Vorschlag: "Ein möglicher Weg ist eine Grundsatzentscheidung der Stadt und der Politik: Wir wollen mehr Geld für den Radverkehr ausgeben.”
“Die Stadt Kiel hat sich jetzt entschieden, 30 Euro pro Jahr pro Einwohner:in für den Radverkehr auszugeben. Die Verwaltung in Kiel muss darlegen, wenn sie das Geld nicht ausgegeben hat. Für diesen Ansatz kann man bei sich vor Ort werben", so Prenzel. Zumal der Bau von einem Kilometer Radweg im Schnitt weniger als ein Viertel einer Hauptverkehrsstraße kostet. Mittelfristig lässt sich also durch Radwegebau erheblich sparen.
Inzwischen stehen die Förderrichtlinien für das Bundesprogramm “Stadt und Land” bereit, das mehr Verkehr auf den klimafreundlichen Radverkehr verlagern will. Stadt-Umland-Verbindungen – auch über kommunale Grenzen hinweg – werden dabei besonders begrüßt. Finanzschwache Gemeinden und in strukturschwachen Regionen können sogar bis zu 90 Prozent gefördert werden.
Die Förderrichtlinien Schleswig-Holstein für dieses Programm sind in Vorbereitung und werden im März/April dieses Jahres veröffentlicht. Laut RAD.SH ist dann eine Onlineveranstaltung auf Landesebene vorgesehen, um das Programm und die Richtlinien vorzustellen.
Dem ökologischen Verkehrsclub VCD und dem ADFC, Organisatoren der Veranstaltung, ist es ein großes Anliegen, den Radverkehr zu stärken. Der VCD Flensburg hat deshalb die Ergebnisse der Fragestunde zusammengestellt und ergänzt.
Alle Tipps und Hinweise zum Nachlesen:
RAD.SH, gegründet 2017, ist die Landesarbeitsgemeinschaft für den Rad- und Fußverkehr, inzwischen mit über 50 Kreisen, Städten und Gemeinden als Mitgliedern. Aufgabe des Zusammenschlusses ist die Förderung von Rad- und Fußverkehr und entsprechende Beratung, Information und Unterstützung der Mitglieder.